Sextourismus im Internet und vor Ort
In der letzten Zeit gab es viele Artikel über Sextourismus in verschiedenen Ländern. Auf das Thema kam ich nur durch Zufall, weil ich für einen anderen Artikel recherchiert habe. Dabei ist das Thema rund um Sextourismus gerade in Thailand, auf den Philippinen, in Brasilien und Kolumbien ein schwieriges Unterfangen. In diesem Artikel möchte ich unterschiedliche Gesichtspunkte beleuchten und vor allem zur Diskussion anregen.
Vorwort zum Thema Sextourismus
Auf meiner Weltreise wurde ich mehrmals mit dem Thema konfrontiert, aber so richtig beschäftigt habe ich mich damit nicht. Mir wurde letztens die Frage gestellt wie ich mit Sextourismus als Backpacker umgehe und welche Position ich dazu beziehe. Das ist eine ziemlich schwierige Frage, denn für mich persönlich gibt es da kein Schwarz oder Weiß, sondern eine ziemlich expressionistisches Grau.
Was ist eigentlich Sextourismus im Internet?
Vor der WM in Brasilien sind mehr als 3350 neue Sex-Webseiten vor Ort entstanden. Im Artikel Sextourismus in Brasilien – Orte und Preise kann man aber mehr darüber lesen. Auch jetzt, kurz vor den Olympischen Spielen geht die Regierung massiv gegen Sextourismus in Brasilien vor. Mir geht es hier eher darum zu erwähnen, dass Sextourismus schon im Internet beginnt. Wer es nämlich schon vorher drauf abgesehen hat in einem Land solchen Service zu nutzen, der wird sich wahrscheinlich im Internet informieren. Dabei wissen wir alle, dass sich gerade im Internet viele schwarze Schafe tummeln.
Die Seiten verlocken mit Bildern und Angeboten, die man vor Ort wahrscheinlich nie zu sehen bekommt. Am schlimmsten sind dabei mit Sicherheit Kinderprostitution oder Menschenhandel im Allgemeinen. Jeder vernünftige Mensch verurteilt das. Es ist menschenverachtend und kriminell. Ich hoffe, wir sind uns auf dieser Basis erstmal einig!
Mit Sextourismus im Internet meine ich auch Cam-Sex Angebote. Diese Angebote werben oft mit Frauen aus einem bestimmten Land wie Thailand, Kolumbien oder Brasilien. Solche Angebote finde ich legitim, solange es die Frauen aus freiem Willen machen. Das kann ich von meinem Zimmer aus schlecht kontrollieren, aber zumindest sind solche Angebote meist ohne Risiko für beide Parteien.
Sextourismus vor Ort
Egal ob Brasilien, Kolumbien, Thailand, Philippinen oder anderswo. Das käufliche Geschäft mit Liebe oder Sex wird es immer geben. Ich bin mir sicher, dass es schon zu Urzeiten Absprachen oder Deals in der Richtung gab. Es gibt ja nicht umsonst Sprüche wie Die erste Nacht gebührt dem Vater. In vielen Kulturen ist der Umgang mit der Jungfräulichkeit noch heute ein kostbares Gut, aber zurück zum Thema.
Fakt für mich ist, dass man Prostitution nicht verbieten kann. Man kann es aber regulieren, kontrollieren und insoweit unterstützen, dass dieses Geschäft für Frauen sicherer wird. Mir geht es in erster Linie um die Sicherheit der Frauen. In Deutschland funktioniert das Geschäft Prostitution sicherlicher besser als in vielen anderen Ländern. Die deutsche Prostitutionsgeschichte ist auch nicht ohne Flecken auf dem weißen Hemd geblieben. Ich denke, Prostitution in Deutschland ist nicht schlechter als in anderen Ländern und eigentlich durch unsere Gesetze auch theoretisch geregelt. Was meint ihr?
Die Vor- und Nachteile von Sextourismus
Leute, jetzt wird es spannend und kritisch! Kritisch, weil ich mir sicher bin, dass einige von euch nicht meiner Meinung sein werden. Genau wie ich eure Meinung respektiere versucht bitte auch meine zu akzeptieren. Es gilt ja noch das Recht auf freie Meinungsäußerung in Deutschland. Dieses Privileg sollten wir eher zelebrieren, anstatt zu unterdrücken.
Vorteile vom Sextourismus
Eine Win-Win Situation sehe ich in folgender Situation: Wenn Frauen ihren Körper aus freiem Willen käuflich anbieten, psychologisch gut mit ihrem Job umgehen können und sicher und geschützt sind. Auf der anderen Seite sollte der Freier natürlich als ein normaler Typ mit normalen Absichten daherkommen. Davon gehe ich jetzt mal grundsätzlich aus.
Der Grund warum Frauen ihren Körper anbieten ist Geld, korrekt? Geld, welches sie entweder für sich oder ihre Familie zum Überleben brauchen. Wenn es zudem noch Geld aus dem Ausland ist, dann ist das eigentlich ideal, um die inländische Wirtschaft anzukurbeln. Man muss aber auch ehrlich zugeben, dass egal in welchem Land wir uns befinden, die meisten Kunden bei Prostituierten noch Einheimische sind.
Sexuelle Dienste für Frauen und unser Gesellschaftsproblem
Bevor Frauen zu kurz kommen: In Afrika ist es z.B. genau andersherum. Ältere Frauen suchen sich einen jungen Mann und bezahlen für sexuelle Dienste. Letztendlich werden bei dem Angebot ja auch die Herren oder Damen glücklich gemacht. Mir ist es lieber, wenn Menschen, die nicht ganz so erfolgreich mit dem anderen Geschlecht sind, sich der käuflichen Liebe bedienen, als wenn sie irgendwann komplett explodieren oder wortwörtlich verrückt werden.
Ich bin nämlich nicht der Meinung, dass unsere Gesellschaft sehr tolerant ist gegenüber anderen Gesellschaften. Jeder von uns wurde irgendwie, irgendwann schon mal gemoppt oder hat jemand anderen einmal gemobbt. Vielleicht nicht böswillig, aber es gibt diese Momente, wo man sich von anderen schlecht gemacht fühlt. Ganz nüchtern gesagt kann es auch einfach so sein, dass man sich nicht wertgeschätzt oder geliebt fühlt.
Wirtschaftliche Vorteile durch das Schmuddelgeschäft
Der Sextourismus ist für Entwicklungsländer eine wichtige Einnahmequelle (in Indonesien, die Philippinen und Thailand macht Sextourismus zwischen 2 bis 14 % des Bruttoeinkommens aus). Die Kunden (Touristen) sind vorwiegend Westeuropäer und Amerikaner. Es fließt in die Wirtschaft und viele Frauen sehen die Chance auf relativ leicht verdientes Geld. Trotzdem hat es seine Schattenseiten, wenn das Geschäft mit dem Sex einfacher wird als einen anderen Job nachzugehen.
Nachteile vom Sextourismus
Natürlich bringt der Sextourismus auch Nachteile mit sich. In dem Geschäft geht es um viel Geld. In Frankfurt habe ich bei einer alternativen Stadttour mitgemacht und allein in Frankfurt wurden im Rotlichtmilleu 600 Millionen Euro (IN WELCHEM ZEITRAUM?) erwirtschaftet. Leider ist Geld immer eine Motivation für schwarze Schafe aktiv zu werden.
Viele Frauen, die sich in einer misslichen Lage befinden (Armut, Drogensucht, Menschenhandel, Zwang), kommen dadurch in das Sex-Geschäft und finden oft keinen Weg mehr hinaus. Man wundert sich also nicht, wenn der Sextourismus auch mit Drogen-Geschäften in Verbindung gebracht wird. Leider ist es in vielen Ländern noch so, dass die Frauen nicht selbstständig sondern von so genannten Pimps oder Clubs verwaltet werden. Das macht sie abhängig und teilweise mittellos.
Nachteile für normale Touristen und Backpacker
Auch normale Touristen und Backpacker stören sich an Sextourismus. So sind Bars und Clubs mancherorts voll von Prostituierten. Sicher ist es mal interessant zu beobachten wie so etwas läuft, aber oftmals weiß man gar nicht mehr ob es Prostituierte oder keine Prostituierte sind. Mir ist das in unterschiedlichen Ländern mehrmals passiert, dass ich einfach nicht mehr unterscheiden konnte, wer diese Mädchen sind. In Brasilien, Thailand oder auf den Philippinen. Man kann sich dann einfach nicht mehr entspannt an die Bar setzen und was trinken oder tanzen. Man muss immer aufpassen, dass man nicht abgezockt oder verarscht wird.
In Thailand gibt es auch viele Dienstleistungen, die als Escort-Service oder Urlaubsbeziehungen angeboten werden. Es ist dann schon verstörend, wenn sich am Strand das junge Mädel mit dem älteren Herren vergnügt. Das ist sicher nicht die Regel, aber auf den Philippinen hat es mich schon etwas erschrocken. Das Problem was ich damit habe ist die Barriere zwischen Körper und Emotionen. Eine Prostituierte wird dir nicht vormachen dich zu lieben (es gibt sogar einige Prostituierte, bei denen das Küssen verboten ist). Ganz im Gegensatz wohl zu den Mädels, die diesen Service anbieten. Oft ist es sogar so, dass ihre „Boyfriends“ aus dem Westen sie finanziell das ganze Jahr über Wasser halten, damit sie im Urlaub dann so viel Spaß haben können, wie sie wollen. Schon irgendwie verstörend, oder?
Sexuelle Krankheiten durch Sextourismus
Nicht zu vergessen sind sexuelle Krankheiten, die im Ausland sogar noch verbreiteter sind und damit auch ein höheres Risiko darstellen, als bei uns in Deutschland. Meiner Meinungen nach beschäftigen sich die Leute damit viel zu wenig bis sie sich selber mal was einfangen. Das muss nicht immer gleich HIV sein! Aber z.B. Hepatitis B. Es gibt Internetseiten wie z.B. Machsmit, die wirklich gut über das Thema informieren und aufklären. Es schadet nicht die Seite zu besuchen und wer öfters unterschiedliche Sexualpartner hat, der wird sich früher oder später damit beschäftigen müssen.
Man kann nicht erwarten, dass das Bildungssystem in anderen Ländern so gut ist wie in Deutschland und auch wenn Probleme im Ausland bekannt sind, so wird sich auch dort nicht jeder damit beschäftigen. Daher gilt stets: Machs’ mit Kondom. Damit ist man vor den meisten Krankheiten geschützt. Wenn man als Mann jetzt denkt „bäähhh, fühlt sich aber nicht so gut an“, der muss einfach mal bissel mehr Geld ausgeben und die richtigen Kondome kaufen. Die meisten Männer kaufen nämlich Kondome, die entweder nicht passen oder halt eine sehr dicke Latex-Haut haben.
Vor Krankheiten wie Tollwut, Malaria, Gelbfieber und co. lasst ihr euch ja auch impfen. Ein bisschen Vorsorge in dem Bereich kann nicht schaden, denn Sex ist ja auch was Tolles =)
Meine Persönliche Meinung
Schon an den Argumenten und der Art und Weise kann man herauslesen wie ich zu Sextourismus stehe. Es wird auch noch viele weitere positive und negative Argumente zum Sextourismus geben. Letztendlich muss jeder für sich selbst entscheiden, wie er dazu steht und vor allem seine eigenen Erfahrungen sammeln, bevor er sich ein Urteil bildet. Ob das durch Recherche oder Erfahrungen geschieht ist egal, aber informieren muss man sich schon in jedem Fall.
Verzeiht mir, wenn ich mich wiederhole, aber ich bin grundsätzlich für Sextourismus unter gewissen Bedingungen. Es muss in einem sicheren und geschützten Umfeld für Frauen stattfinden. Das Geschäft (Frauen, Orte und Rahmenbedingungen) muss reguliert und kontrolliert werden. Ich lehne jegliche Art von Kindermissbrauch, Menschenhandel, Gewalt oder Zwang ab! Mir ist bewusst, dass diese Bedingungen in fast keinem Land eingehalten werden. Mir geht es hier aber um das Prinzip! Wir können ja auch nicht von Frieden in der Welt sprechen, wenn sich irgendwo doch ein paar Bekloppte die Köpfe abschlagen.
Ich sehe Chancen für beide Geschlechter.
Jeder muss sich in diesem Geschäft aber den Risiken bewusst sein. Ich spreche hier vor allem von Gewalt und sexuell übertragbaren Krankheiten.
Leider oder zum Glück habe ich noch keine Erfahrung als Sextourist gemacht. Ich bin zum einen viel zu geizig, um diese Dienstleistung in Anspruch zu nehmen und zum anderen finde ich die Vorstellung seltsam als einer von vielen da einmal rein zu tunken… Ganz zu schweigen von den Risiken beklaut zu werden oder mir eine Krankheit einzufangen. Ich persönlich empfinde eher Mitleid und würde die Prostituierte eher fragen, warum sie das macht und versuchen ihr irgendwie anders helfen. Geld wird ihr in den meisten Fällen aber auch nicht helfen.
Auf der anderen Seite muss ich gestehen, dass es das Selbstbewusstsein schon enorm pusht, wenn man mal angesprochen, angeflirtet oder angemacht wird. In einem anderen Artikel werde ich euch von meinen ganz persönlichen Erfahrungen in unterschiedlichen Ländern berichten, unter anderem von einer sehr erregenden Geschichte aus Thailand.
Moin,
erst mal ganz gut geschriebener Artikel. Selten, dass man mal wenigstens zum Teil etwas positives über uns vermaledeiten Sextouristen liest. Ich möchte auf ein paar Punkte eingehen:
„[…] So sind Bars und Clubs mancherorts voll von Prostituierten […]“
Kann mir gut vorstellen, dass das als nicht-Sextourist stören kann. Meiner Erfahrung nach, welche ich in Pattaya gesammelt habe, ist grundsätzlich JEDE Thaifrau in einer Disco auf Faranggeld aus. Kann daran liegen, dass ich nur in Dissen auf der Walking Street war und diese nun mal das Zentrum des Rotlichtviertels (also die gesamte Stadt 😀 ) ist. Somit sollte man sich als Backpacker oder „normaler“ Tourist einfach im klaren sein wo man ist.
Beispiel: ist man im Nanaviertel in Bangkok, ist vermutlich das nette Mädel, was ganz lieb mit dir an der Theke quatscht, eine Vollzeitprostituierte oder zumindest ein Freelancer (d.h. sie geht einer normalen Tätigkeit nach, z.B. in einem Hotel, frischt aber abends bzw. nachts ein bisschen ihr Gehalt auf). Geht man nach Pattaya oder Angeles City, ist mit an Sicherheit grenzende Wahrscheinlichkeit jede einheimische Frau, welche in Bars, Dissen oder sonstigen Lokalitäten dich anquatscht eine Frau aus dem horizontalen Gewerbe. Spätestens, wenn sie auch noch aufreizend bekleidet ist, sollte es klar sein.
„[…] Eine Prostituierte wird dir nicht vormachen dich zu lieben (es gibt sogar einige Prostituierte, bei denen das Küssen verboten ist). […]“
Ich wünschte das wäre so…es passiert oft genug, dass man mit ständigem „i love you, i dont know why. you are my future boyfriend“ bombardiert wird. Klar ist das alles Quatsch und nur gespielt. Vermutlich erhoffen sich die Ladys dadurch, dass man sich in sie verguckt und dann ordentlich Kohle springen lässt und im Idealfall sie anfängt zu supporten (monatlich oder zumindest in regelmäßigen Abständen Geld schickt).
Ich sage das immer gleich von Anfang an, wenn die mit so einem Quatsch anfangen, dass ich Franag bin und daraus sowieso nix wird….und bete, dass sie das 1. verstehen (auch zwecks Sprachbarriere) und 2. dann damit aufhören.
„Letztendlich muss jeder für sich selbst entscheiden, wie er dazu steht und vor allem seine eigenen Erfahrungen sammeln, bevor er sich ein Urteil bildet.“
Das wäre allgemein auf diesem Planeten bei jedem Thema angebracht. Kommentare zum Sextourismus sprechen bände. Leute verurteilen mich aus Prinzip, weil sie vom Freund eines Freundes von dessen Cousin gehört haben, dass es in Pattaya nur so vor Pädophillie wimmelt….noch NIE gesehen und ich war jetzt schon 3x dort….und nebenbei würde auch ich, als sündhafter Sextourist, einen Pädophilen auf offener Straße niederstrecken. Denn solche sind auch bei meiner Sorte Mensch verachtet.
Ich kann es vollkommen verstehen, wenn Menschen den Sextourismus negativ sehen. Aber dann bitte auch Argumente haben und nicht aus Prinzip irgendwas babbeln. Daher finde ich deinen Beitrag hier sehr gut. Du hast dir deine EIGENE Meinung gebildet. Durch recherche und persönliche Erfahrung. Lehnst es für dich persönlich ab, aber verteufelst es nicht aus Prinzip. Ist dein gutes Recht und dieses sollst du auch haben. Wie du geschrieben hast: Meinungsfreiheit.
Das wars.
Grüße klausberbel
Hi zusammen !
Man kann für „etwas“ Verständniss haben dann aber sollte man auch den Arsch in der Hose haben und dazu stehen daß man alte sabbernde Männer die glauben diese armen Kinder und Frauen müssen sich für ihre dreckigen 10 Euro alles gefallen lassen, ok findet !
Ich kann entweder für oder gegen einen Zustand sein – man muß sich immer für oder gegen etwas im Leben entscheiden und wer sich in eine Grauzone der Feigheit flüchtet ist einfach ein kleiner trauriger Feigling dem der Mut fehlt zuzugeben dass er das was diese alten ekligen großkotzigen Männer mit diesen Kindern und Frauen anstellen – in jeglicher Hinsicht in Ordnung findet ! Diese Frauen und Kinder (bereits schon ab 8 Jahren – ich könnte kotzen ) sind arm und müssen irgendwie versuchen ihre Familien und Kinder zu ernähren – sie machen das sicher nicht aus Jux und Tollerei ! Sie werden dazu gezwungen, verkauft oder nehmen das Alles für ihre Liebsten in Kauf ! Man sollte diesen Sextourismus endlich beenden und diese schwülstigen Sabberer aus der Gesellschaft verbannen und das ohne Weh und Aber ! Wir mischen uns überall ein, bei jedem Krieg schreit der Deutsche H I E R ! Egal ob auch unser Land dadurch in einen 3. Weltkrieg hienein gezogen werden könnte ! Warum schreit ,wenn es um Kinder und blutjunge Mädchen geht , niemand Hier ! ? Man könnte etwas dagegen tun – wenn man denn W O L L T E !
Sorry aber ich lebe nicht in Grauzonen, entweder finde ich etwas gut oder nicht.