Roadtrip USA – Rundreisetipps für Nordamerika
Ein Road Trip durch die USA, da kommen Auto- und Highway-Fans ins Träumen. Endlose Straßen, die sich im Horizont verlieren, cooles Easy Rider Feeling auf 2 oder 4 Rädern, atemberaubende Naturlandschaften und ein Sammelsurium an verschiedenen Kulturen. Das sind nur ein paar Highlights, die euch bei einem Roadtrip durch den nordamerikanischen Kontinent erwarten. Auto fahren und Roadtrips haben in den USA eine lange Tradition. Man könnte sogar sagen, hier wurden die Roadtrips erfunden. Und weil sie so faszinierend sind, hat auch Hollywood mit einem eigenen Genre dem Highway-Kult einen filmischen Gedenkstein gesetzt.
Zu den All times Roadtrip Klassikern, die ihr euch unbedingt vor eurer Planung aus Inspirationsgründen reinziehen sollt, gehören unter anderem Scarecrow (1973), The Hitch-hiker (1953), Five Easy Pieces (1970), der Evergreen an sich – das Duell, und Starman (1984), mal abgesehen von Easy Rider und Thelma & Louise (1991). In allen Filmen spielen verschiedene Fahrzeuge und vor allem die atemberaubende Landschaft eine wichtige Rolle. Es gibt zahllose USA-Roadtrips, die ihr je nach Budget und Zeitplan angehen könnt. Manche wie die Touren Talimena Scenic Drive, Salmon River Scenic Route oder Acadia All-American Road sind nur ein paar hundert Kilometer lang. Andere wie die legendäre Route 66 ziehen sich über Tausende von Meilen von Ost nach West quer durch den Kontinent.
Welches sind die legendären USA-Roadtrips und was müsst ihr bei der Planung beachten? Diese Fragen wollen wir etwas durchleuchten.
Die Route 66 – der Mythos lebt
Die Rolling Stones sangen in ihrem Rock-Evergreen „get your kick on route 66“. Ob Mick Jagger und Konsorten jemals den Highway abgefahren sind, wissen wir nicht, aber der Song ist Kult. Dabei haben schon vor den Stones Nat King Cole und Chuck Berry Now den Song bekannt gemacht und über einige Stationen, die auf dem Weg liegen
„you go through Saint Louis
Joplin, Missouri,
And Oklahoma City is mighty pretty.
You’ll see Amarillo,
Gallup, New Mexico,
Flagstaff, Arizona.
Don’t forget Winona,
Kingman, Barstow, San Bernandino.”
gerockt. Geschrieben hat ihn übrigens Bobby Troup. Noch heute wagen sich alljährlich Tausende US-Highway-Süchtige daran die Strecke mit dem eigenen Wagen, dem Mietwagen, einem Wohnmobil oder als Hitchhiker zu bewältigen. Ein Road-Abenteuer im Sinne von hartem extremem Erlebnis-Event ist die Route 66 sicherlich nicht mehr. Aber sie lebt von ihrem unsterblichen Mythos. Starten könnt ihr in der Adams & Michigan Street in Chicago an den Großen Seen. Kartenmaterial findet ihr für die und andere Strecken bei nationalmap.gov.
Angeblich soll sich die gesamte Strecke über 2448 Meilen ausdehnen, doch so ganz genau weiß das niemand. Von Illinois geht es vorbei an Abraham Lincoln Wohnort Springfild nach Missouri, wo ihr in St. Louis ruhig mal den Wagen abstellen könnt und eine nostalgische Fahrt mit einem Schaufelraddampfer auf dem Mississippi unternehmen solltet. Genießt das Tom Sawyer und Huckleberry Finn Feeling total am und auf dem mächtigen Fluss. Weiter geht’s nach Kansas vorbei an Stanton, wo sich der Outlaw Jesse James in den Meramec Caverns einst vor seinen Häschern versteckte. 1 000 Kilometer durchquert ihr die Kansas-Landschaft bevor ihr in Oklahoma eindringt.
Der Landstrich Oklahoma wird geprägt durch den mehr als 2 300 Kilometer langen Arkansas River, die Ouachita Mountains und das Ozark-Plateau sowie die berühmt berüchtigten Great Plains, in denen sich die Tornados bilden.
Nächstes Ziel ist der Wilde Westen und Texas. Nach weiteren Hunderten von Kilometern, die sich durch eine faszinierende Landschaft winden, wartet auf euch die bizarre Felslandschaft in New Mexiko, die schon Kulisse für zahlreiche Western und Road Movies war. Albuquerque und Santa Fe sind Legenden.
Noch aufregender wird das Landschaftsbild in Arizona, dort wo sich der Gran Canyon durch eine an sich öde Steinwüste frist. In Flagstaff kommt ihr am besten zur Schlucht. Und von Kingman aus könnt ihr einen kleinen Abstecher in das Zocker Eldorado Las Vegas unternehmen.
Letztendlich passiert ihr die Mohave-Wüste bevor ihr in die fruchtbaren Ebenen Kaliforniens kommt. Die auch schon für die ersten Siedler des Wilden Westens das ersehnte Ziel waren. In Santa Monica am Ziel erlebt ihr dann das mondäne Nordamerika.
Die längsten Straßen in den USA – lohnenswerte Road Trips
Etwas länger nämlich komplett die USA durchziehend, verläuft die Route 20. Sie gilt als die längste Straße in den USA mit einer Gesamtlänge von 3365 Meilen. Allerdings ist die Route dank einer Unterbrechung im Yellowstone National Park nicht durchgängig befahrbar. Optionen dazu sind die etwas mehr als 3 000 Meilen lange Interstate 90 und die etwas weiter im Süden verlaufende Route 6, die mehr als 3 200 Meilen lang ist.
Erfahrungen gemäß handelt es sich um leicht zu bewältigende Routen, die ihr ohne großen Stress in zwei bis drei Wochen abreisen könnt. Teilweise nehmt ihr auch Stücke des Lincoln Highway mit. Der ersten echten Autobahn, die im Jahr 1913 gebaut wurde, und sich knapp 3 400 Meilen quer durch die USA von New York nach San Francisco zieht.
West Coast Feeling auf der California State Route 1
Ein weiterer Autobahn-Klassiker in den Staaten ist der Highway California State Route 1, auch bekannt als Pacific Coast Highway (PCH). Im Verlauf der Strecke wechselt der Name vielfach. Aber egal, ob Shoreline Highway oder Cabrillo Highway, es handelt sich immer um den gleichen Highway. Mit etwas mehr als 1 000 Kilometern ist der PCH weitaus kürzer als die Interstates-Autobahnen, dennoch lohnt es sich auch diese Strecke zu fahren.
Ob von Norden nach Süden oder umgekehrt, das spielt keine Rolle, obwohl einige behaupten, dass sich die besseren Fotos für den Beifahrer auf der Nord-Süd-Richtung schießen lassen. Wer an der Golden Gate Bridge in San Francisco startet, der kommt bald durch Mendocino und kann später einen Abstecher in die Nationalparks Humboldt Redwood State Park und Redwood National Park unternehmen. Das faszinierendste Teilstück ist der Cabrillo Highway, an dem entlang sich der Pazifik an einer bizarren Felsküste mit oft gigantischen Wellen bricht.
Später wird die Route 1 zum Highway 101 und führt dann in das Santa Barbara Country. Seid ihr in LA angekommen, könnt ihr weiter über den Nobelbadeort Malibu nach Santa Monica. Wer jetzt genug vom Wasser hat, der biegt auf die oben beschriebene Route 66 ab. Soll es weiter am Strand entlang gehen, dann besucht den Hippie-/Flippie-Ort Venice Beach und beendet die Tour am Dana Point.
Was gibt es bei einem US Road Trip zu beachten?
Ihr braucht keine erfahrenen Autofahrer zu sein, um in den USA einen Roadtrip zu unternehmen. Allerdings solltet ihr mindestens 24 Jahre alt sein und einen gültigen normalen PKW-Führerschein haben, ansonsten kann es zu Problemen mit den Mietwagenverleihern kommen. Wer seinen eigenen Wagen mitbringt, der umgeht dieses Handicap. Allerdings ist eine Verschiffung kostspielig und zeitintensiv. Der Überseeversand muss Wochen vorher geplant und durchgeführt werden. Wie es überhaupt einiges bei einer US-Roadtour-Planung zu beachten gibt.
Manche Verleiher in Deutschland und den USA bieten die Möglichkeit Kilometer/Meilen vorab zu buchen. Ihr solltet euch sofern möglich die Kilometer offen lassen. Man weiß ja nie wo man noch so alles landet. Achtet darauf, dass die Fahrzeuge korrekt versichert sind. Macht am besten selbst vor der Übernahme Fotos von allen Macken und Schrammen. Dazu solltet ihr den Unterschied zwischen Insurance und Waiver kennen. Ein Waver taugt letztendlich weniger als zuverlässiger Versicherungschutz als eine Insurance.
Spritpreise und Übernachtung beim US-Roadtrip
Wer etwas knapper kalkulieren muss, der sollte auch die Spritkosten seines Gefährts kalkulieren können. So ein besserer Camper kann schon mal 20 Liter auf 100 km fressen. Gut, die Spritpreise sind geringer als in Deutschland. Etwa 3,50 Euro kostet eine US-Gallone, das sind etwa 0,75 Euro pro Liter. Aber bei 5 000 km können 5 Liter mehr oder weniger pro 100 km ganz schön zu Buche schlagen. Hinzu kommen dann noch die Übernachtungskosten. Sicherlich könnt ihr auch mal hier und da kostenlos auf einem Rastplatz übernachten.
Doch die besten Spots liegen nun mal in den Nationalparks und das kostet. Zudem spielt der Sicherheitsaspekt eine wichtige Rolle. Auf einem überwachten Campground schläft es sich doch gleich doppelt so gut. Der Eintritt für die Nationalparks liegt bei ca. 15 Dollar pro Fahrzeug und Park. Lohnenswert kann ein Nationalpark Pass sein. Kommt halt darauf an, wie viele Parks auf eurer Besucherliste stehen. Ab 7 Parkbesuchen kann sich ein Pass schon rentieren. An sich verfügen die Stellplätze in den Parks über allen Komfort. Etwas teurer kann ein Stellplatz auf privaten Campgrounds sein.Rechnet mal mit 25-35 Dollar pro Tag.
Eine Option sein die in den USA beliebten Motels. Doch preiswert sind diese nicht unbedingt. Mit 50 bis 70 Dollar müsst ihr pro Nacht kalkulieren. Der Preis gilt für eine Person. Jede weitere wird mit extra 5 bis 8 Dollar berechnet. Hinzu kommen Wochenend- und Ferienaufschläge. In Touristenregionen steigen die Preise für ein Motel mitunter heftig in den Sommer- und Reisemonaten an.
Interessante Links zum Thema Roadtrip durch Nordamerika
Im Anhang ein paar interessante Links, die bei der Recherche und der Preiskalkulation helfen könnten:
- Liste mit vielen Campingplätzen in den USA und Kanada uscampgrounds.info 13 000 Loacations.
- Preisvergleichsmöglichkeit für Hotels und Motels in den USA roadsideamerica.com
- Liste aller Nationalparks in den USA mit vielen Infos nps.gov
- Hier wie ihr an einen Nationalpark Pass kommt und was dieser kostet nps.gov/planyourvisit
- Liste mit vielen Roadtrips durch die USA – unvollständig aber inspirativ visittheusa.com, darunter der Silverado Trail, der Dinosaur Diamond Prehistoric Highway, der Vermont 22A und die Skyline Drive.