Road Trip / Rundreise durch Europa

Road Trip Europa

Ein Road Trip durch Europa verspricht Abenteuer auf Grund eines vielfältigen kulturellen und geografischen Kontrasts. Von den Nordlichtern in Norwegen und Schweden bis hin zu den traumhaften Mittelmeerstränden in Spanien und Frankreich, über die höchsten Alpengipfel in Österreich und der Schweiz bis zu aufregenden Kulturmetropolen in Deutschland, Portugal oder Griechenland reicht das Potpourri an Zielen, die erkundet werden können. Einen Roadtrip durch Europa zu unternehmen ist kein Pappenstiel, denn die Entfernungen, klimatischen und geografischen Extreme, ganz abgesehen von den Hunderten von diversen Verkehrsregeln unter Kontrolle zu halten, verlangen zumindest eine grobe Planung.

Sicherlich kann das Roadtrip Abenteuer auch ohne große Planung angegangen werden, doch nicht jeder Teil Europas ist von der Infrastruktur her so gut organisiert wie Mittel- und Westeuropa. Doch auch in diesen Regionen kann ein Plan viel Zeit und vor allem Geld sparen, wenn auf die richtigen Punkte geachtet wird. Wer weiß wo er preiswert tanken kann oder MAUT-Gebühren vermeiden kann, der schont das Budget. Noch wichtiger ist es zu wissen welche Papiere mitzuführen sind und welche Verkehrs- und Verhaltensregeln beachtet werden müssen. Fehler können mitunter dem Fahrer teuer zu stehen kommen. Und nicht zuletzt sollte die Strecke grob abgesteckt sein. Sicherlich könnten auch die breitspurigen Europastraßen abgefahren werden. Immerhin tragen 50 000 km diesen Titel in Europa, doch zu sehen gibt es dabei nicht so viel. Zuerst ein paar Roadtrip Vorschläge:

Anspruchsvolle Straßen mit touristischen Highlights auf dem Europa Roadtrip

Landstriche Europas

Landstriche Europas

Wie schon erwähnt, bringt es wenig die Europa-Fernstraßen, die sich in Europa, Zentral- und Kleinasien ziehen, abzufahren. Das wäre wie mit dem Flugzeug schnell von einem Ziel zum anderen zu gelangen ohne die landschaftliche Schönheit und die kulturellen Aspekte eines Landstriches besser kennenzulernen. Einige der folgenden sehenswerten Strecken sind nur Teilstücke längerer Fernstraßen, doch gerade diese oft nur wenige Kilometer langen Stücke haben es in sich.

Hoch hinaus geht es über den Sellajoch-Alpenpass in Italien. Dabei muss das Gefährt auf 2.240 Meter Höhe hinauf. Auf eine atemberaubende Landschaft zwischen Gröden in Südtirol bis hin nach Canazei im Trentino hat man von oben einen Blick.

Kulinarik-Fans kommen beim Abfahren der Elsässische Weinstraße auf ihre Kosten. Es geht 170 Kilometer durch verträumte von Fachwerkhäusern gesäumte Nester und die brodelnde Europo-Metropole Straßburg. An einer beeindruckenden Klippenlandschaft führt die Military Road, die sich von Chale nach Freshwater Bay in Großbritannien zieht, vorbei. Durch eine ebenfalls märchenhafte Landschaft windet sich die Ruta de los Pueblos Blancos, die Straße der weißen Dörfer, im spanischen Andalusien in der Region um Provinzen Cádiz und Málaga. Auch Deutschland kann mit verschiedenen Weinstraßen oder dem Rheinischen Sagenweg aufwarten.

Wer mit dem Auto unbedingt auch über oder ans Wasser muss, der sollte die Atlanterhavsveien in Norwegen abfahren. Es geht über verschiedenen Brücken und Inseln. Die schönste davon ist sicherlich die Storseisund-Brücke. Weitere abfahrenswerte Strecken auf dem Europa Roadtrip sind die Routen von Riva nach Salò und die Strecke in Schottland von Edinburgh zur Isle of Skye. Ein anspruchsvolles Fahrvergnügen garantiert die serpentinenartig sich in die Berggipfel windende Transfogarascher Hochstraße in Rumänien oder die alte Römerstrasse Via Aurelia von San Remo nach Ventimiglia. Und weit oben, im Nordens Europas, in Finnland, lädt die Tenontie-Straße zu einem unvergesslichen Fahrabenteuer ein.

Auto oder Mietwagen, Wohnmobil oder Bike – Basistipps für lange Strecken

draußen schlafen

draußen schlafen

Mit welchem Fahrzeug letztendlich der Roadtrip durch Europa angegangen wird ist egal. Sicherlich verheißt eine Motorradtour das absolute Gefühl von Freiheit und Abenteuer. Ganz im Stile des alten Filmklassikers Easy Rider mit Peter Fonda und Dennis Hopper in den Hauptrollen. Allerdings muss , genau wie bei der Nutzung eines Autos, egal, ob das eigene oder ein gemietetes, auf einigen Komfort verzichtet werden. Diesen haben Wohnmobilfahrer nun einmal immer inklusive. Und gerade einige der attraktivsten Orte und Sehenswürdigkeiten liegen oft weit weg von den nächsten Übernachtungsmöglichkeiten.

Biker und Autofahrer sollten sich dann rechtzeitig nach einer Unterkunft in der Nähe umschauen. Auf diversen Straßen in Spanien oder im Norden Europas kann es schon sein, das mal die nächsten 60 Kilometer kein Ort kommt. Es gilt für alle Fälle immer: be prepared! Ein kleiner Survivalpack mit haltbarem Essen und ein paar Getränke sollten immer dabei sein. Auch ein Schlafsack, um gegebenenfalls der nächtlichen Kälte Paroli zu bieten, lohnt es mitzuführen. Abgesehen davon, dass der Reservekanister immer voll sein sollte.

Auf keinen Fall sollte zu viel Bargeld mitgenommen werden. In den meisten Teilen Europas ist es kein Problem sich via Geldautomaten mit Barem zu versorgen. Vieles an Ausgaben kann aber auch mit der Kreditkarte gezahlt werden. Bei eventuellen Einbrüchen hat dann der Dieb das lange Gesicht. Kameras, Wertsachen, Autoradios und GPS sollten beim Verlassen des Fahrzeugs entfernt werden. Geschickte Diebe benötigen Sekunden um einen Wagen aufzubrechen.

Der Ärger mit der MAUT

Ein mitunter nicht unbeträchtlicher Teil der Roadtrip Kosten geht bei schlechter Planung für MAUT Gebühren drauf. Noch dürfen sich deutsche Autobahnnutzer auf der heimischen Piste in einem Schlaraffenland fühlen. In anderen Ländern ist die kostenlose Nutzung der Highways schon lange nicht mehr der Fall. Eine einheitliche Regelung gibt es keine in Europa. Es wird kräftig hingelangt, das ist sicher. Selbst wer ausgezeichnete MAUT Strecken umgehen will, der wird wie in Slowenien durch mobile Umleitungen auf die kostenpflichtigen Routen geleitet. Schon für kleinere Wagen müssen 30 bis 60 Euro geblecht werden. Für den Monat selbstverständlich. Selbst wenn man nur 2 Tage bleibt.

Auch in Ungarn und Portugal muss gezahlt werden. Achtung beim Mieten von Mietwagen in Portugal! Es sollte ein Transponder enthalten sein, da fast nur elektronisch gezahlt werden kann. Über alle eventuell anfallenden MAUT-Gebühren auf europäischen Schnellstraßen und Autobahnen informiert die Webseite des Automobil Club Europas (ACE). Genaue Preislisten für jedes Land können im PDF-Format heruntergeladen werden.

Tipps und Checklisten – Mitführpflichten für den Roadtrip durch Europa

Reisedokumente

Reisedokumente

Einfach auf das Bike oder ins Auto setzen und den Roadtrip durch Europa ohne Plan starten, das mag verlockend klingen, aber wird früher oder später zu Problemen mit den ausländischen Behörden führen. Denn jedes Land hat seine eigenen Regeln und Gesetze was die Mitführpflicht von Papieren und Ausstattung anbelangt. Daher ist es unerlässlich sich eine Checkliste für jedes Land, das besucht werden soll anzulegen. Die wichtigsten Verkehrsregelungen in Europa hat der Auto Club Europa (ACE) auf seinen Seite zusammengestellt. Innerhalb der EU ist die 112 die Notrufnummer. Andere Notrufnummern gelten für Nicht-EU-Länder. Unbedingt muss die grüne Versicherungskarte mit, denn die bescheinigt bei einen Unfall, dass der Halter eine gültige Kfz-Haftpflichtpolice hat. Für den Fall der Fälle gehört auch ein europäischer Unfallbericht griffbereit in den Wagen. Und wenn es erwischt hat, der sollte mit Fotos den Tatbestand dokumentieren und auf keinen Fall irgendwelche Papiere unterschreiben.

Es gibt Unterschiede in den EU-Ländern bzgl. der Mitführpflicht und Tragepflicht von Warnwesten. Das Mitführen eines Warndreiecks ist bei Weitem nicht in allen Ländern Europas obligatorisch. Vor allem nicht, wenn es sich um normale PKWs handelt. In verschiedenen osteuropäischen Ländern und in Frankreich muss allerdings ein Ersatzlampe-Set im Auto liegen. Und selbst funktionsfähige Feuerlöscher und Abschleppseile müssen in manchen Ländern an Bord sein.

Auch das gute alte D-Schild ist noch lange nicht außer Mode. In Nicht-Eu-Ländern in Europa ist das D-Schild zusätzlich zum Euro-Schild immer noch Pflichtbestandteil der Ausstattung.

Es lohnt sich rein schon aus Eigeninteresse Kopien aller wichtigen Dokumente an einem relativ sicheren Ort nicht bei den Original-Dokumenten mitzuführen. Verschiedene Versicherungsunternehmen bieten auf ihren Webseiten komplette Checklisten für einen Europa Roadtrip mit dem eigenen Fahrzeug zum kostenlosen Download an.

Auch wer sich einen Mietwagen vor Ort mietet, sollte darauf achten, dass die oben genannten Bedingungen für das jeweilige Land erfüllt sind. Jeder Mieter eines Autos sollte vor dem Start checken, ob das geliehene Fahrzeug korrekt ausgerüstet ist. Eine schriftliche Bestätigung des Autovermieters sichert in dieser Hinsicht ab.

Kostenfalle Tanken in Europa

Einen großen Part bei der Planung des Budgets machen die Spritkosten aus. Wer allerdings seine Route geschickt wählt, der kann beim Tanken eine Menge Geld sparen. Die Benzin- und Dieselpreise in den verschiedenen europäischen Ländern unterscheiden sich teilweise beträchtlich. Der EU-Schnitt für ein Liter Diesel lag Anfang 2016 bei 1,07 Euro. In Norwegen musste man 1,42 Euro zahlen, in Finnland nur 1,15 Euro. Während man in Luxemburg 0,88 Euro für ein Liter Diesel zahlt, sind es in Deutschland 1,05 Euro und in Frankreich 1,06 Euro. Ähnlich sieht es mit den Super-Preisen aus. 1,60 Euro kostet der Liter in Norwegen. In Schweden sind es 1,42 Euro und in Finnland 1,35 Euro. Auch in Polen tankt man gegenüber Deutschland mit 0,99 Euro gegenüber 1,30 Euro ziemlich preiswert. Bei der Planung der Reise können kurze Grenzübertritte zum günstigen Nachtanken eingeplant werden.

Reisesicherheit und Reisewarnungen im Auge behalten

Niemand weiß was sich morgen hier und da in europäischen Ländern politisch oder klimatisch abspielen wird. Wer sich in Gefahr begibt, der kommt darin um, besagt ein altes Sprichwort. Besser ist es Vorsicht als Nachsicht bei der Streckenführung walten zu lassen. Das bedeutet auch auf Eventualitäten vorbereitet zu sein, und gegebenenfalls die Strecke situationsbedingt abzuändern. Auf der Webseite des Auswärtiges Amts erfahren Reisende aller Art alles über die aktuelle Lage in dem betroffenen Land hinsichtlich von Sicherheitsrisiken. Ein regelmäßiger Besuch auf der Seite vor dem Eintritt eines Landes macht den Roadtrip durch Europa sicherer.

5 comments

  • Ich war gerade erst für einen Roadtrip in Italien. Mich hatten die Benzinpreise da ganz schön erschrocken und auch das mit der Maut ist leider so eine Sache…

  • So ein Europa-Roadtrip braucht aber einiges an Zeit. Ich kann aus Erfahrung sagen: 11 Monate sind eigentlich nicht genug.
    Checklisten für die einzelnen Länder hatten wir keine. Wikipedia und die ADAC-Seite waren unsere Freunde. Vieles lief on the go. Als uns kurz vor der serbischen Grenze in Rumänien die Sache mit dem D-Aufkleber auffiel, haben wir ihn ausgedruckt und mit Klebefolie befestigt. Hat bis Italien gehalten (5 Monate später). 🙂

  • Ich bin erschrocken, wie teuer der Diesel in Italien ist. Vor allem, weil wir in den Sommerferien mit dem Auto dort hinfahren wollen!

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