Nach dem Urlaub: Was wir aus dem Urlaub mit nach Hause nehmen
Nach dem Urlaub nehme ich mir meistens so viel vor wie an jedem Neujahr: Das Rezept probiere ich zu Hause aus. So dekoriere ich nun auch. Das muss ich daheim auch unbedingt einmal machen. Aber sobald ich durch die Tür komme, weiß ich nicht mehr, wohin mit mir. Da ist er wieder, der Alltag und die altbekannte Wohnung, die ich eigentlich schön finde. Da können mich auch die Muscheln und die kleinen Lavasteine, die ich heimlich und illegalerweise in der Seitentasche meines Koffers versteckt habe, nicht aufmuntern. Wo sind das Urlaubfeeling und all die guten Vorsätze hin? Wie bekomme ich sie wieder?
Der eigentliche Kulturschock erwartet dich nicht im Urlaub, sondern danach, zurück zu Hause im Alltag. Immer, wenn ich aus dem Urlaub wieder nach Hause komme, fühle ich mich inspiriert und motiviert. Irgendwie verändert und geflasht von allem, was ich die vergangenen Tage und Wochen erlebt habe.
Zwei Wochen neue Eindrücke vs. das vertraute Hier und Jetzt
Doch mein neu gewonnener Tatendrang verfliegt meist schneller, als er gekommen ist. Kaum betrete ich die häusliche Türschwelle, erfasst mich ein komischer Zustand. Alles, was ich eigentlich mag – meine Hauspflanzen, die große, geräumige Dusche, der lichtdurchflutete Flur und der flauschige Teppich vor meinem Bett – wirkt nunmehr beklemmend.
Im lichtdurchfluteten Flur steht noch ein Paket, das ich vor dem Urlaub nicht geschafft habe, auf die Post zu bringen. Auf meiner Küchenablage liegen die ungeöffneten Briefe und Prospekte, die meine Eltern für mich in den zwei Wochen aus dem Briefkasten geholt haben. Ich denke mir: „Willkommen zurück“.
Nach dem Urlaub: Post-Holiday-Syndrom
Die Wissenschaft hat sogar einen Namen für dieses Gefühlstief: Post-Holiday-Syndrom. Was kann man also tun, wenn einen der post-vacation blues erwischt?
Nicht hängen lassen! Nichts und niemand kann dir so schnell dein Urlaubsfeeling nehmen. Setze deine Vorsätze um. Denn anders als an Neujahr, hast du deine Vorsätze bereits gelebt. Wie einfach und doch anders die Italiener würzen, wie lebenslustig die Argentinier sind und wie freundlich die Japaner.
Es gibt immer etwas, das uns am Urlaub reizt und wir gerne zu Hause ausprobieren möchten. Und wenn es nicht das Essen oder die Essgewohnheiten sind, sind es Lebenseinstellungen, Philosophien, kleine Sitten, die das Leben so viel einfacher machen.
Good vibes only: Gazpacho oder Pad Thai nachkochen
Tue genau das, was du auch im Urlaub genossen hast. Mache frischen Parmesan und Basilikum über deine Nudeln anstelle der getrockneten oder tiefgekühlten Variante. Sei spontaner und lebenslustiger. Gehe mit einem Lächeln aus dem Haus oder sei freundlicher zu deinen Mitmenschen. Lese das Buch zu Ende, das du im Urlaub begonnen hast oder trage die bunte Aladin-Hose, die du dir im Urlaub gekauft hast.
Fotos, Kleidung, ein nachgekochtes Rezept, ein Tagebuch, ein neuer Gedanke: Alles, was dich an den Urlaub erinnert, lässt dich (vorzüglich an die positiven Momente) zurückdenken und entspannen. So wird der Urlaub langsam von der Sehnsuchtsvorstellung zur schönen Erinnerung und du kommst wieder zu Hause an und kannst die dortigen Bequemlichkeiten wieder wertschätzen.
Steine, Muscheln und Korallen: Was du mitnehmen darfst und was nicht
Souvenirs sind schön, doch habe ich mit Absicht in der Aufzählung keine Naturalien genannt. Obwohl man in EU-Ländern aufgrund der Freizügigkeit von Waren fast alles für den eigenen Bedarf mitnehmen kann, stehen in fernen Ländern vieles unter Artenschutz.
Dazu zählen vor allem Lebewesen, inklusive tote Lebewesen wie Korallen und tierische Produkte wie Elfenbein, Krokodil- oder Schlangenleder oder Felle. Sie müssen im Herkunftsland bleiben. Auch wichtige Rohstoffe wie Steine oder Sand dürfen in manchen Ländern wie Sardinien nicht mehr mitgenommen werden.
Das klingt übertrieben? Stelle dir vor, das machst nicht nur du so, sondern jeder der täglich hunderten Touristen. Dann bliebe bald nicht mehr viel übrig. Die „Zoll und Reise“-App des Finanzministeriums kann dir einen Überblick über alles geben, was du von wo wie mitbringen darfst.
Urlaubsfrische erhalten
Andere Methoden, die Urlaubsfrische zu erhalten, sind natürlich auch, die erste Arbeitswoche so kurz wie möglich zu halten. Sprich, an einem Mittwoch anstelle eines Montags zu beginnen. Oder die Abwesenheitsnotiz in der Mail zwei bis drei Tage länger eingestellt lassen, um Angefallenes aufarbeiten zu können.
Tipp: Schicke dir selbst eine Postkarte. So kannst du auch Tage nach deiner Heimkehr eine weitere Freude.
Was hat dich im Urlaub bisher besonders entspannt oder fasziniert, so dass du es aus dem Urlaub mit in deinen Alltag mitgenommen hast?