Backpacking in Zypern
Die kleine Insel Zypern liegt im Osten des Mittelmeeres, dort wo Europa, Asien und Afrika aufeinandertreffen. Sie besitzt eine lange Geschichte und eine reiche Kultur, die mehr als 10.000 Jahre umspannen. Hier soll immerhin die schöne Liebesgöttin Aphrodite zu Hause gewesen sein. Dank der geografischen Lage schaffen die Landschaft und das milde Klima ideale Bedingungen für Outdoor-Aktivitäten. Es gibt zahlreichen Strände, die jeden Geschmack zufriedenstellen: von wilden, windgepeitschten und naturbelassenen Stränden bis hin zu touristisch erschlossenen Gebieten, an denen man jedem erdenklichen Wassersport nachgehen kann. Abseits des Meeres gibt es von Kiefern bedeckte Gebirge, eindrucksvolle Täler und üppige Weinberge. Backpacking in Zypern umfasst vielfältige Möglichkeiten zum Tauchen, Wandern, Radfahren und Skifahren.
Zyperns Geschichte ist lang und turbulent. Heute noch zeugen gotische Kathedralen, türkische Moscheen, byzantinische Klöster und Kreuzritterburgen von den vielen verschiedenen Einflüssen. Allesamt wunderschöne Kulturgüter – wäre da nicht die Zweiteilung: Mitten durch die Insel und mitten durch ihre quicklebendige Hauptstadt verläuft eine 1974 gewaltsam gezogene Grenze.
Die Republik Zypern (Nord- und Südzypern) ist EU-Vollmitglied, bleibt aber weiterhin faktisch in zwei Teile geteilt. Die international anerkannte Republik Zypern, der griechische Teil der Insel, übt die tatsächliche Kontrolle nur im Südteil der Insel aus. Der Norden wird von der Türkei regiert und nur die Türkei erkennt den von ihr besetzten Nordteil als eigenständigen Staat („Türkische Republik Nordzypern“) an. UN-Einheiten kontrollieren die Pufferzone zwischen dem Norden und dem Süden, die militärisches Sperrgebiet und zudem teilweise vermint ist. Die Zypriot*innen fühlen die Trennung, doch Touristen werden kaum etwas davon mitbekommen, da sie ohne großen Aufwand beide Teile der Insel bereisen können (siehe Backpacker Visa und Impfungen in Zypern).
Vor allem in den drei großen Städten der Südküste – Limassol, Lárnaka und Páfos – wird niemand die Trennung spüren. Sie wirken lebendig, modern und gepflegt. Jeder Teil Zyperns hat sein eigenes Gebirge. Das 1026 m hohe, bis zu 6 km breite und 100 km lange Kerýneia-Gebirge säumt im Nordteil die Anatolien zugewandte Küste. Mit seinen bizarren Spitzen, schroffen Wänden und markanten Felsknollen wirkt es recht alpin, während das Tróodos-Gebirge im Süden trotz seines 1951 m hohen Olymps und eines Durchmessers von 60 km eher den Eindruck eines grünen Mittelgebirges erweckt.
In den vielen Tälern des Tróodos gedeihen Obst- und Nussbäume; bis auf Höhen von über 1000 m wird Wein angebaut. Während im Kerýneia-Gebirge drei Kreuzritterburgen als Ausflugsziele locken, ist der Tróodos überreich an Klöstern und den für Zypern wegen ihrer Ziegeldachform sogenannten typischen Scheunendachkirchen. In über 20 von ihnen sind mittelalterliche Wandmalereien erhalten, viele von ihnen stehen auf der Unesco-Liste des Weltkulturerbes.
Der Legende nach soll das lateinische Wort „Cyprus“, zu Deutsch Kupfer, für die Namensgebung Zyperns verantwortlich sein. Dies liegt nahe, weil es in früheren Epochen hohe Vorkommen an Kupfer gegeben haben soll.
Kultur in Zypern
Seit 1570 gehörte Zypern zum Osmanischen Reich. Mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs annektierte Großbritannien die Insel. Die Bevölkerung Zyperns war aufgrund ihrer geographischen Lage jedoch schon immer griechisch wie auch türkisch geprägt. Seit den 1920er-Jahren wuchs bei vielen griechischen Zyprern der Wunsch nach „Enosis„: der Vereinigung mit Griechenland. Ihre Hoffnung, dass die britischen Kolonialherren die Insel abtreten würden, erfüllte sich jedoch nicht. Zu wichtig war den Briten die geostrategische Lage der Mittelmeerinsel.
Einen Aufstand der griechischen Zypriot*innen 1931 schlugen sie nieder. Ein inoffizielles, 1950 von der orthodoxen Kirche Zyperns initiiertes Plebiszit, in dem sich eine deutliche Mehrheit der griechischen Zypriot*innen für die Enosis aussprach, ignorierten sie. Nach dem griechisch-türkischen Krieg zwischen 1919 und 1922 entstand so ein neuer griechisch-türkischer Konflikt.
So stößt man bei der Fahrt durch die Gebirgstäler immer wieder auch auf verlassene Dörfer, in denen bis 1974 türkische Zyprioten gewohnt haben. Sie verließen sie wegen der Teilung der Insel nach der türkischen Invasion im Juli 1974. Der Krieg dauerte einen Monat und war durch den von der griechischen Militärdiktatur angezettelten Putsch gegen Staatspräsident Makários III. verursacht worden, der den Anschluss Zyperns an Griechenland zum Ziel hatte. Um das zu verhindern, intervenierten die Türken. In der Folge des Krieges flohen mehr als 150 000 griechische Zyprioten aus dem türkisch besetzten Norden in den Süden, über 45 000 türkische Zyprioten siedelten in den Norden um. Seither ist Zypern geteilt. Seit 2003 ist die Grenze zwischen beiden Inselteilen wieder durchlässig.
Der größte Teil der Bevölkerung Zyperns sind orthodoxe Christen, nämlich etwa 77%. Dem muslimischen Glauben gehören 21% der Zyprioten an. Nur 1% der Bewohner gehört der römisch-katholischen Kirche an. Wie in vielen Ländern auch ziehen die jungen Leute von den Dörfern in die Städte. So sterben die zyprischen Dörfer mehr und mehr aus. Dafür hat man es auf dem Land nicht so eilig und beim Anblick der Backgammon spielenden Menschen in den Cafés bleibt in den verbliebenen Dörfer scheinbar die Zeit stehen.
Vor allem in den Städten sollte ihr also mit Englisch gut durchkommen. Die meisten Zyprioten*innen sprechen gut Englisch, wobei die Griechen*innen stolz auf ihre einzigartige Schrift sind. Die richtige Betonung auf dem Vokal mit Akzent ist sehr wichtig. Für Aufschriften und Ortsschilder wird oft zusätzlich unsere lateinische Schrift verwendet.
Backpacker Budget in Zypern
Am 1. Januar 2008 hat der Euro die bisherige zypriotische Währung, Lira oder auch Pound genannt, ersetzt. Der Euro wird auch in Nordzypern gern angenommen, obwohl dort die Türkische Lira offizielle Währung ist. Das Preisniveau in Südzypern entspricht in etwa dem in Deutschland oder Österreich; nur Benzin ist spürbar billiger (ab 1,25 Euro pro Liter Super). In Nordzypern liegen die Lebenshaltungskosten etwa 10 Prozent unter denen im Süden. So solltet ihr beim Backpacking in Zypern mit einem Tagesbudget von 40 bis 60 Euro pro Tag gut über die Runden kommen.
Für ein Taxi zahlt ihr tagsüber ungefähr 0,60 Cent pro Kilometer. Ein Kebab kostet um die 4,50 Euro und ein ordentliches Mittagessen oder etwas üppigere Mezze bekommt ihr ab 15 Euro pro Person. Mit einer Flasche Wein dazu sind es noch einmal 10 Euro mehr.
Backpacker Routen in Zypern
Zypern ist mit seinen 9251 km² nur halb so groß wie Sachsen. Dementsprechend nahe liegt auch alles beieinander. Viele Reisende nutzen Larnaka oder Limassol in Südzypern als Ausgangspunkt, um die Insel in Tagesausflügen mit einem Mietwagen zu erkunden. Lediglich für den Besuch von Nordzypern oder der Akamas Halbinsel solltet ihr auch näher an den Destinationen nächtigen. Ihr könnt die einzelnen Sehenswürdigkeiten aber auch gut als Rundreise miteinander verbinden (siehe Route 2). Zypern ist klein, doch es gibt überall Spannendes zu sehen und zu entdecken.
Das preiswerteste Verkehrsmittel ist der Linienbus. Busse verbinden alle Städte innerhalb des jeweiligen Inselteils. Doch viele Dörfer sind per Bus schlecht zu erreichen; morgens fahren Busse in die Städte und erst am Nachmittag zurück in die Dörfer. Eine Alternative sind Sammeltaxis (Service Taxis) mit meist sieben Sitzplätzen, die auf den gleichen Strecken fahren. Man bestellt telefonisch einen Platz, wird an jeder Adresse abgeholt und an jede Adresse am Zielort gebracht.
Wenn ihr euch einen Mietwagen nehmt, achtet jedoch auf die Versicherung. Die meisten Mietwagen sind nur in Nord- oder Südzypern versichert. Bei der Grenzüberschreitung kann man jedoch für den jeweilig anderen Landesteil eine Zusatzversicherung abschließen.
Route 1: Der Klassiker (7 Tage)
- 1 Tag Barnabas Kloster, Salamis und Famagusta
- 1 Tag Nikosia
- 1 Tag St. Hilarion, Bellapais und Kyrenia
- 1 Tag: Kourion und Paphos
- 1 Tag Asinou, Galata, Kakopetria, Lania und Limassol
- 1 Tag Geroskipou, Neophytos Kloster, Akamas Halbinsel und Latsi
- 1 Tag Limassol
Route 2: Backpacker Intensiv Trip (bis 20 Tage und mehr)
- 1 Tag Larnaka, erkundet die die Agios-Lazaros-Kirche und Hala Sultan Tekke Moschee
- 2 Tage Limassol, Besuch der Ausgrabungsstätte Kourion und Salzsee in Akrotiri
- 1 Tag Troodos-Gebirge, wandern und das Dorf Kakopetria besichtigen
- 1 Tag Kolossi , Anogyra und Paphos, Felsen der Aphrodite und Kloster des Heiligen Neophytos
- 1 Tage Paphos, Strandtag am Cynthiana Beach
- 1 Tag Wanderung von Akrounta nach Mathikoloni
- 1 Tag Avakas-Schlucht erkunden
- 1 Tag Polis und Pilgerkirche Agios Raffail in Pachyammos
- 1 Tag Halbinsel Akamas, wandern auf dem Adonis-Trial und blaue Lagune
- 2 Tage byzantinischen Scheunendachkirchen im Dorf Galata erkunden + Kykkos-Kloster und Kyperounta
- 2 Tage geteilte Hauptstadt Nikosia, Sophien-Kathedrale und Karawanserei Buük Ham
- 1 Tag Kyrenia (Nordzypern), besucht die Festung, St. Hilarion und Abtei Bellapais
- 1 Tag Nikosia, flaniert die Ledra-Straße und die Makarios entlang
- 1 Tag St. Barnabas Kloster
- 1 Tag Salamis, Kloster und baden
- 1 Tag Famagusta, besichtigt die Festung
- 1 Tag Larnaka, ein letzter Strandtag
Reisezeiten in Zypern
Zypern ist das ganze Jahr hindurch eine Reise wert. Durch die südliche Lage sind die Sommer besonders lang. Von März an bis meist in den November hinein werden Tageshöchsttemperaturen von über zwanzig Grad erreicht, das sind auch die besten Reisemonate. Selbst die Tiefsttemperaturen fallen, zumindest an der Küste, im Winter selten unter acht Grad.
Für Naturliebhaber*innen sind die Monate April und Mai wegen der Blütenpracht besonders schön. Das Troodos-Gebirge ist mit seinen bis zu 1950 Meter hoch gelegenen Gipfeln ein beliebtes Skigebiet. Von Januar bis März liegt dort oben Schnee.
Backpacker Unterkünfte in Zypern
Da vor allem der griechische, südliche Teil für Reisende interessant ist, gibt es dort auch die größte Auswahl an Unterkünften. Das Angebot reicht von Luxushotels oder Hotels mit Wasserparks, die preislich bei 100 Euro pro Nacht starten, bis hin zu 2-und 3-Sternhotels, die in den touristischen Südstädten Larnaka und Limassol bei 50 und in kleiner Städten wie Paphos bei 40 Euro pro Nacht beginnen.
AirBnB Unterkünfte haben meist eine sehr gute Lage, direkt am Strand oder sehr idyllisch gelegen, ab 40 Euro die Nacht. Motels gibt es keine.
Nicht die todschicken Hotelanlagen liegen den Zyprioten*innen am Herzen, sondern die alten Steinhäuser. Um sie zu erhalten, werden die Häuschen modern ausgestattet. Auch besonders komfortable Villen entstehen, wie zum Beispiel in dem kleinen Dorf Tochní. Dort hat man den Agrotourismus perfektioniert, ebenso wie in Buyukkonuk auf der türkischen Inselseite. Dort könnt ihr ins Dorfleben eintauchen, Oliven für die Ölpressen sammeln, Brot backen, Ziegen hüten oder Hallúmikäse zubereiten. Ein Zimmer mit einem Doppelbett gibt es ab 50 Euro die Nacht.
Hostels sind und bleiben – abseits von Couchsurfing und Zelten – für Backpacker*innen die günstigste Übernachtungsmöglichkeit. Sehr einfache Herbergen gibt es in Lárnaka, Nicosia, Páfos, Stavrós tis Psókas und Tróodos. Hierfür braucht ihr jedoch einen internationalen Jugendherbergsausweis. Die Preise starten in der Regel bei 30 Euro die Nacht.
Die Internetplattform Hostelworld gibt einen Überblick, was ein Hostelbett in geteilten Schlafsälen in Zypern pro Person/Nacht kostet:
- Paphos 11 bis 14 Euro
- Larnaka 12 bis 16 Euro
- Limassol 17 bis 25 Euro
- Nicosia 27 Euro
- Kyrenia 5 bis 27 Euro
Camping in Zypern
Wild zelten ist in Nordzypern erlaubt, in Südzypern verboten. Auch das Zelten am Strand ist in Nordzypern – außerhalb der Hauptsaison – meistens kein Problem. Oft erlauben auch die Strandbars neben der Bar eine Nacht zu übernachten. Wer nun über skinny dipping in the dark nachdenkt, der sollte es lieber lassen. Das Nacktbaden ist auf ganz Zypern verboten. Das Ablegen des Bikinioberteils wird nur in Südzypern geduldet.
Möchtet ihr dennoch auf Nummer Sicher gehen und euch keinen Ärger einhandeln, könnt ihr die ausgeschriebenen Campingplätze nutzen. Davon gibt es reichlich. Die meisten Campingplätze sind jedoch nur von März bis Anfang Oktober geöffnet.
Backpacker Trips & Tipps in Zypern
Doch nicht nur Nacktbaden ist in Zypern verboten. Auf ganz Zypern gelten auch strenge Anti-Raucher-Gesetze, die das Rauchen in öffentlichen Räumen, in Büros und allen Verkehrsmitteln untersagen. Und wer abendliche Unterhaltung sucht, muss wissen, dass die über 150 zypriotischen Cabarets eher Bordells entsprechen, in denen meist Frauen aus Osteuropa arbeiten – die wenigsten von ihnen freiwillig.
Backpacker Highlights in Zypern
Die schönsten Strände in Zypern findet ihr im Osten bei Ayia Napa, wie etwa der Nissi Beach. Allerdings herrscht dort auch ein ausgeprägter Massentourismus à la Mallorca und in den Bars und Clubs der Stadt wird vor allem im Sommer die Nacht zum Tag gemacht. Ein Sonnenbad am Nissi Beach gehört dennoch auf jeden Fall zum Pflichtprogramm bei einem Backpackingurlaub in Zypern. Weißer Pudersand, türkisblaues Wasser und eine vorgelagerte kleine Insel, die über einen schmalen Sandweg zu Fuß erreichbar ist – ein Träumchen.
Ebenso zum Pflichtprogramm gehört der Aphroditefelsen, dem der Sage nach Aphrodite, die griechische Göttin der Liebe und der Schönheit, dem Meer entstiegen sein soll. Wenn man einen Kieselstein von diesem Strand in den Kleidertaschen eines geliebten Menschen versteckt, ist einem angeblich ewige Liebe garantiert. Schwimmt man einmal gegen den Uhrzeigersinn um den Felsen herum, verspricht das Schönheit und Verjüngung.
Auch an Ruinen und historischen Ausgrabungen mangelt es Zypern nicht. Zu den schönsten Überbleibseln gehören die Ruinen von Paphos, die Ausgrabungen von Choirokoitia und Palaipafos und die bemalte Kirchen im Gebiet von Troodos sowie die Kirche von Agios kolaos tis Stegis, die Kakopetria Kirche der Verklärung des Heilands, die Palaichori Kirche Panagia und die Pedoulas Kirche Timios Stavros.
Neben den archäologischen Sehenswürdigkeiten beherbergt die Insel noch viele weitere sehenswerte Bauten. Das Kykkos-Kloster gilt beispielsweise als das reichste griechisch-orthodoxe Kloster. Im Bergland von Troodos kannst du die berühmten Scheunenkirchen entdecken. Die zehn UNESCO-Weltkulturerbestätten zeichnen sich durch ihre hohen Schindeldächer, die farbenfrohen Wandfresken und die fehlenden Glockentürmen aus. Im Kontrast zum Inneren wirken sie von außen ganz schlicht wie alte Scheunen.
Zypern ist ein Wanderparadies, also ist es kein Wunder, dass eine Wanderung in den Wäldern des Troodos-Gebirges auch zu den Have-To-Dos einer Backpackingreise nach Zypern gehört. Überall führen herrliche Wanderwege durch waldreiche Gebirgslandschaften, entlang an kleinen Flüssen und vorbei an Wasserfällen. So eine Wanderung könnt ihr prima einem Besuch von dem Stavrovouni Monastery (der Eintritt ins Kloster ist für Frauen nicht gestattet), der Scheunenkirche Agios Nikolaos Tis Stegis oder dem Timios Stavros Monastery bei Omodos verbinden.
Backpacker Geheimtipps in Zypern
Viele Reisende vergessen: Zypern hat sogar einen ganz eigenen Canyon. Die Avakas Schlucht ist nach einer kurzen Wanderung entlang eines kleinen Baches zu erreichen. Unzählige wunderschön blühende Oleanderbäume säumen den Weg. Die Schlucht selbst ist etwa drei Kilometer lang, hat 30 Meter hohe Wände und ist zum Teil nur vier Meter breit. Doch Vorsicht: Bei Regenfällen kann der kleine Bach namens Avgas aufgrund der Enge der Schlucht schnell zum reißenden Fluss werden.
Ein Tipp für Regentage: In Nikosia befindet sich das „Cyprus Museum“, welches als das größte und auch älteste der archäologischen Museen Zyperns gilt. Das Stadtmuseum von Nikosia, das Leventis-Museum, führt Besucher in die Lebensart der Stadt von der Antike bis zur Gegenwart ein. Als Volkskunstmuseum wird heute das „Kloster der tanzenden Derwische“ im Norden Nikosias geführt. Ebenfalls in Nikosia zu empfehlen ist das „Cyrpus Classic Motorcycle Museum“ in der Altstadt., was allerdings so gar nichts mit der historischen Vergangenheit Zyperns zu tun hat.. Hier finden Motorradliebhaber Ausstellungsstücke verschiedenster Hersteller aus den Jahren 1914 bis 1983.
Wer baden will, doch überfüllte Strände – so schön sie auch seien – vermeiden möchte, dem sei der Naturstrand Lara Beach geraten. Er ist wild, ursprünglich und liegt einsam inmitten unberührter Natur. Genau das Richtige also für alle, die einfach ein bisschen Ruhe genießen und nicht bei jedem Schritt über einen anderen Urlauber stolpern möchten. In der direkten Umgebung gibt es weder große Hotelbauten noch irgendeine andere Form von Bebauung. Doch Obacht: Der Strand ist ein Schildkrötennistplatz. Zwischen Juni und August legen hier Meeresschildkröten ihre Eier ab. Wer Glück hat, kann vielleicht die kleinen Babyschildkröten dabei beobachten, wie sie ihren Weg ins Meer finden.
Atemberaubende Ausblicke gehen immer. Besonders empfehlenswert ist der Berg Moutti tis Sotiras auf der Halbinsel Akamas. Auf 370 Metern Höhe befindet sich ein natürliches Aussichtsplateau, das einen traumhaften Blick auf die unberührte Natur dieser Gegend möglich macht. Auf den Berg kommst Du allerdings nur mit einem Jeep, denn der Weg ist sehr holprig und abenteuerlich.
Ihr habt auch Interesse am Tauchen? Das Wasser um Zypern ist meist kristallklar und perfekt zum Schnorcheln und Tauchen geeignet. Besonders beliebt bei Tauchern sind die vielen Höhlensysteme und das alte Schiffswrack Zenobia vor der Küste Larnakas, welches 1980 mitsamt seiner teuren Ladung versunken ist.
Und nun noch ein letzter Geheimtipp: An fast jedem Sonntag im Jahr finden in Páfos, Limassol und Lárnaka kostenlose Konzerte statt, mal Folk oder Rock, mal Jazz oder Klassik. Genießt die kostenlosen Darbietungen bei einem Wein oder Espresso.
Essen & Trinken in Zypern
Die Grundlage der zyprischen Küche sind griechische und türkische Spezialitäten. Auf dem Tisch landen vor allem Gegrilltes und Eintöpfe. Viele Gerichte werden mit Zitrone, Joghurt, Petersilie und Knoblauch verfeinert. Außerdem wird auf Zypern gerne mit Kräutern, darunter Minze, Koriander, Basilikum, Estragon, Zimt und Kardamom, gekocht.
Weil Zypern über einen fruchtbaren Boden verfügt, werden hier viele Obst- und Gemüsesorten angebaut. So wachsen an den Hängen des Troodos Gebirges Apfel-, Pfirsich-, Birnen-, Mandel- und Nussbäume. Ebenso bekannt ist die Insel für den hier angebauten Wein sowie das schmackhafte Olivenöl.
Essen in Zypern
Die zyprische Küche ist von türkischen, griechischen und orientalischen Einflüssen geprägt und wartet mit einzigartigen kulinarischen Highlights wie dem Halloumi-Käse auf.
Für Fleischliebhaber*innen hält die Küche Zyperns vielfältige Gerichte mit Lamm, Schwein, Geflügel und Kaninchen bereit. Vegetarier sollten den mild-würzigen Molkekäse Halloumi probieren. Auch brutzelnde Kebabs mit Cayennepfeffer oder Zwiebeln und schwarzem Pfeffer sind ein echter Gaumenschmaus, ebenso wie gefüllte Weinblätter, Lamm-Schmorpfannen, saftig gebackene Moussaka, frische exotische Fruchtsäfte und verführerische Desserts mit Mandeln, Rosenwasser und Pistazien, Reispuddings und Baklava. Wer in den Genuss dieser Köstlichkeiten kommen möchte, sollte Restaurants meiden, die auf dem Bürgersteig mit ausgebleichten Fotos für ihre „internationale Küche“ bewerben.
Typische Gerichte, die man auf Zypern finden kann, sind Kanelónia (gefüllte und überbackene Omeletts), Halloumi, Tawás (mit Zimt, Nelken und Kräutern gewürzte Fleisch-Schmorgerichte), Jiachní (angebratene Fleisch- und Gemüsestücke, die in einer Tomatensoße geschmort werden). Als Beilagen werden Weißbrot oder Fladenbrot (Pítta), Reis, Nudeln, Purkúri (Bulgur) und Hülsenfrüchte serviert.
Trinken in Zypern
Zum guten Essen gibt es auf Zypern immer auch einen guten Wein. Das Angebot und die Auswahl sind groß; inzwischen sind sogar Bioweine auf dem Markt. In Nordzypern wird kaum Wein angebaut; hier trinkt man vor allem Weine aus der Türkei. Auf Zypern wird aber auch Bier gebraut. Aus südzypriotischen Brauereien kommen die Marken Keó und Carlsberg. Im Norden trinkt man das türkische Efes oder das in österreichischer Lizenz gebraute Goldfässl.
Als Aperitif aus heimischer Produktion stehen Sherry und Ouzo zur Wahl. Als Digestif sind der bittere Orangenlikör fílfar, der Dessertwein commandaría und der zypriotische Brandy empfehlenswert. Als beste Brandy-Marke gilt Five Kings. Brandy Sour, der erfrischende Longdrink aus Brandy, Zitronen- oder Limonensirup und Soda, ist eine Hinterlassenschaft der Engländer und wurde zum zypriotischen Nationalgetränk. Alkoholfreie Spezialität Nordzyperns ist ayran, ein Gemisch aus Wasser und Joghurt mit etwas Salz und getrockneter Pfefferminze.
Wer Alkohol meidet, wird seine Freude haben an den frisch gepressten Obstsäften, die in jeder Bar zum Angebot der Getränke gehören. Besonders beliebt ist der Saft aus den auf der Insel gereiften Orangen.
Backpacker Visa und Impfungen in Zypern
Menschen aus der EU und der Schweiz benötigen rein therotisch lediglich einen gültigen Personalausweis zur Einreise nach Zypern – das Auswärtige Amt rät dennoch für die Mitnahme eines Reisepasses. Deutsche Staatsangehörige benötigen auch für die Einreise in den Nordteil sogenannte „Türkische Republik Nordzypern“ kein Visum.
Die Einreise nach Zypern erfolgt über zwei zivile Flughäfen: Lárnaka im Süden und Páfos im Westen der Insel. Nur wer über diese Airports oder den Hafen von Limassol nach Zypern einreist, reist nach Meinung der griechisch-zypriotischen Regierung legal ein. Die Airports von Lárnaka und Páfos werden von zahlreichen Flughäfen in deutschsprachigen Ländern nonstop angeflogen.
Die Einreise nach Zypern ist laut dem Auswärtigem Amt für deutsche Staatsangehörige mit folgenden Dokumenten möglich:
Für Südzypern (die Republik Zypern):
- Reisepass: Ja
- Vorläufiger Reisepass: Ja
- Personalausweis: Ja
- Vorläufiger Personalausweis: Ja
- Kinderreisepass: Ja
Für Nordzypern (die sogenannte „Türkische Republik Nordzypern“):
- Reisepass: Ja
- Vorläufiger Reisepass: Ja
- Personalausweis: Ja
- Vorläufiger Personalausweis: Ja
- Kinderreisepass: Ja
Anmerkungen
Zypern ist Mitgliedsstaat der Europäischen Union, aber nicht des Schengener Abkommens. Dies bedeutet, dass Personenkontrollen bei Grenzübertritt aus dem Schengenraum und nach Zypern (und andersherum) stattfinden und dass die o.g. Einreisedokumente auch zwingend mitgeführt werden müssen.
Medizinische Hinweise & Impfungen für Zypern
Für die direkte Einreise aus Deutschland nach Zypern sind keine Pflichtimpfungen vorgeschrieben. Achtet darauf, dass sich die Standardimpfungen gemäß Impfkalender des Robert-Koch-Instituts auf dem aktuellen Stand befinden. Als Reiseimpfungen werden Impfungen gegen Hepatitis A, bei Langzeitaufenthalt oder besonderer Exposition auch gegen Hepatitis B empfohlen.
Malaria
Es besteht minimales Risiko im Norden des Landes in Esentepe im Kyrenia Distrikt, siehe Ständiger Ausschuss Reisemedizin (StAR) der DTG.
Auf Zypern besteht für alle Personen, die in Deutschland gesetzlich versichert sind, ein Anspruch auf dringend erforderliche Behandlung bei Ärzten, Zahnärzten, Krankenhäusern usw., die vom ausländischen gesetzlichen Krankenversicherungsträger zugelassen sind. Es kann allerdings zu sehr langen Wartezeiten kommen. Als Nachweis ist die europäische Krankenversicherungskarte (EHIC), bzw. Ersatzbescheinigung vorzulegen. Beide Dokumente erhaltet ihr von eurer Krankenkasse.