Backpacking in London: alles, was du dazu wissen musst
Es ist kein Geheimnis: London ist die teuerste Stadt in dem UK. Doch ist die britische Hauptstadt mit ihrer kulturellen Vielfalt und den guten Verkehrsanbindungen auch einer der besten Ausgangspunkte, um dein Backpacker-Abenteuer durch das Vereinigte Königreich zu starten. Backpacking in London ist einfach. Mit unseren Tipps kannst du in mancher Hinsicht Geld sparen und dennoch viel Kulturelles erleben. Lese hier alles, was du als Backpacker in London wissen musst.
London ist eines der beliebtesten Urlaubsziele auf der Welt. Jedes Jahr bricht die Stadt neue Besucherrekorde. Kein Wunder, die Metropole punktet mit ihrer Historie, den unzähligen Museen, großen Parks, Märkten, Kunst, Musik-, Nachtleben- und Pubszene. Kurz: Sie ist eine wahre Fundgrube für Reisende und auch besonders beliebt bei Backpackern.
Wie teuer ist Backpacking in London?
Du kannst dich in London auf ein Tagesbudget von ungefähr 45-70 Pfund einstellen. Davon solltest du dir ein Hostel – möglichst mit kostenlosem Frühstück und einer Küche – leisten können und auch ein oder zwei längere Fahrstrecken mit der Metro sollten abgedeckt sein- Versuche dennoch so viel wie möglich zu Fuß zu bewältigen. London ist gar nicht so weitläufig und in der Rush Hour ist man zu Fuß sowieso meist schneller unterwegs als in der vollgepackten Metro.
Oder leih dir einfach ein Fahrrad des offiziellen Fahrradverleihsystems Satander Cycles (früher bekannt als Barclays Cycle oder Boris Bikes). Damit kannst du für nur £2 für 24 Stunden durch London düsen und es an jeder offiziellen Station wieder abgeben.
In dem Budget sollte entweder ein Snack oder ein nettes Abendessen in einem lokalen Restaurant (£15-£20) mit inbegriffen sein. Bier (£7-£9 pro Pint) und Cocktails (£9-£15) sind preislich jedoch nicht miteinkalkuliert.
Tipps zum günstigen Essen und Trinken
Esse am besten Ethno-Food (die Küche anderer Länder), die vielen kleinen Kebab- und Asia-Läden oder auch das indische oder äthiopische Restaurant von nebenan sind die besten Freunde deines Geldbeutels (und verdammt lecker!).
Das Essen in Pubs und Bars ist meist überteuert und steht in keinem Preis-Leistungsverhältnis. Das Leitungswasser in den meisten Hostels in London ist gefiltert, es lohnt sich also eine auffüllbare Wasserflasche mit sich zu tragen und diese immer wieder zu benutzen.
Transport: Bargeld, Oyster Card oder Kontaktlos?
Bargeld ist die wohl schlechteste Art und Weise, um die öffentlichen Verkehrsmittel in London zu bezahlen – mit Ausnahme von Taxen. Die Bargeldpreise für den öffentlichen Transport sind horrend teuer und manche Verkehrsmittel wie der Bus akzeptieren auch schon gar kein Bargeld mehr.
Die am weitesten verbreitet Zahlungsmöglichkeit ist die Oyster Card, eine wiederaufladbare elektronische Fahrkarte. Sie ist die „Pay as you go“-Variante und wird vor dem Betreten und Verlassen einer Zug- oder U-Bahn-Haltestelle oder eines Busses abgepiepst.
Die Visitor-Oyster Card kann an fast allen größeren Bahnhöfen oder U-Bahn-Stationen manuell mit Bargeld aufgeladen werden. Die Beträge werden bis zum täglichen Höchstbetrag (allerhöchstens £12.50) abgebucht, je nachdem in welchen Verkehrszonen du dich bewegst.
Seit neustem kannst du die Tram, Zug, Bus und Bahn auch kontaktlos mit deiner Bankkarte (MasterCard, Visa, American Express und Maestro-Karten) bezahlen, vorausgesetzt deine Bankkarte ist dafür freigeschaltet.. Das kontaktlose Bezahlen folgt dem gleichen Prinzip (inklusive Tageshöchstsatz) wie die Oyster Card.
Die einzigen Nachteile: Es werden keine sonstigen Reiserabatte berücksichtigt und bei ausländischen Karten können Transaktionsgebühren anfallen. Davon abgesehen, ist das die wohl bequemste Zahlungsart, da du dir keine Karte anzuschaffen und aufzuladen brauchst.
Backpackerfreundliche Hostels: Wo kann ich günstig und zentral übernachten?
Nur wenige Hostels im Stadtzentrum sind auch bezahlbar, dafür gibt es aber einige schöne Alternativen in den umliegenden Stadtteilen Londons. Diese sind etwas ab vom Trubel und haben ihren ganz eigenen Charme, außerdem kannst du London noch einmal von einer ganz anderen Seite kennenlernen, wenn du auf einem abendlichen Spaziergang durch die Künstlerviertel streifst.
Wombats City Hostel im Osten Londons
Tower und Tower Bridge sind gleich um die Ecke, es gibt eine Gemeinschaftsküche, eine gemütliche Chiller-Lounge und Steckdosen zum Aufladen des Handys neben den Betten, was will man also mehr? Das Frühstück ist nicht im Preis inbegriffen, dafür aber all-you-can-eat mit reichlich Auswahl.
Clink261 Hostel am Kings Cross Bahnhof
Anders als das Clink78 Hostel mit seinen 700 Betten ist das Clink261 ein viel kleineres Hostel aus der Clink-Familie. Mit nur 150 Betten hat es eine fast familiäre Atmosphäre. Das Hostel bietet freie Filmnächte und inklusive Spieleabende. Es hat WLAN, ein freundliches Personal und eine große Gemeinschaftsküche. Frühstück ist nicht im Zimmerpreis enthalten.
The Dictionary Hostel in Osten Londons
Das Dictionary Hostel ist ein hippes Backpacker-Hostel im Stadtteil Shoreditch, dem Künstlerviertel Londons. Es gibt große Gemeinschaftsschlafsäle und kleine Gruppenschlafräume, die anstelle nach der Zimmernummer nach dem Alphabet geordnet sind. Ein kleines und überschaubares Frühstück in der Gemeinschaftsküche ist im Preis inbegriffen und für Hotelgäste gibt es Rabatte in der Bar nebenan. Außerdem sind abschließbare Boxen für dein Gepäck unter den Betten vorhanden – eigenes Schloss nicht vergessen. Tipp: Zimmer W, ein gemischter 10-erBettschlafsaal, hat eine Schaukel im Zimmer.
Safestay London Elephant and Castle im Südosten Londons
Auf der Südseite der Themse bietet das Safestay Elephant and Castle eine schöne und saubere Unterkunft in 20 Minuten Fußweg Entfernung von Londons Hauptattraktionen (oder direkt an der overground Station Elephant and Castle). Es gibt Privatzimmer und Schlafsäle, wobei die Betten in den Schlafsälen eigene Gardinen haben, die man nachts zuziehen kann. Die Räume sind groß und geräumig und haben Schließfächer für dein Hab und Gut.
Sehenswertes in London: Was kann ich kostenlos unternehmen?
Museen
Wie schon erwähnt, ist London eine kulturelle Schatzinsel und viele Museen bieten kostenlosen Einritt, so auch unter anderem das Natural History Museum mit seinen großen Dinosaurier Modellen und dem Erdbeben-Simulator oder das Victoria and Albert Museum, das mitunter die besten Kunstaustellungen der Welt beherbergt. Ebenso die National Gallery, welche Originale von da Vinci, van Gogh und Picasso ausstellt.
Wenn du etwas über Londons Geschichte lernen möchtest, kannst du auch das Museum of London besuchen oder an einem Regentag in das Science Museum mit seinen interaktiven Ausstellungen abtauchen. Für mehr Kunst gehe ins Tate Britain – alles mit freiem Eintritt, außer bei besonderen Ausstellungen.
Märkte
Eine der schönsten und bekanntest Märkte Londons, den du dir auf keinen Fall entgehen lassen solltest, ist der Camden Markt. Dort findest alles wunderbar Unnötige, Sonderbare und Historische, das dein Backpackerherz höher schlagen und dein Gepäck schwerer werden lässt. Achtung: teures Essen!
Portobello Road Market ist ein Antiquitätenmarkt und der bei weitem beste Markt zum Flanieren und Fenstershoppen. Kaum ein Backpacker wird sich hier etwas kaufen, aber es ist dennoch ein wunderbarer Ort, um neue Entdeckungen zu machen. Wer Hunger bekommt, kann sich zum Mittagessen etwas aus den Köstlichkeiten des Borough Market, einem der ältesten Lebensmittelmärkte Londons direkt unter der London Bridge gelegen, aussuchen.
Parks
Wenn dir die geschäftige Großstadt zu viel wird, flüchte in den Greenwich Park etwas außerhalb im gleichnamigen Stadtteil Greenwich – mein persönlicher Lieblingsort. Von dort hast du eine spektakuläre Aussicht über die Stadt, kannst das Observatorium besuchen (kostenpflichtig) oder einfach die Rehe, Spechte und Eichhörnchen beobachten.
Der Hyde Park ist die grüne Lunge Londons. Er bietet dir kleine Teiche und unzählige Fontänen. Der perfekte Ort, um ein selbstzubereitetes Picknick oder Mittagessen einzunehmen. Gleich danach kannst du auf einen Verdauungsspaziergang durch den St. James’s Park in der Nähe des Buckingham Palace schlendern. Er hat wunderschön angelegte Blumenbeete, kleine Seen und ist umgeben von toller Architektur.
Hauptattraktionen in London für Backpacker in London
Wenn du schnell bist und vorausschauend planst, kannst du auch einige der Hauptattraktionen kostenlos besuchen. Die Houses of Parliament kannst du beispielsweise während einer parlamentarischen Debatte begutachten, für die du jeweils aber vorher online ein Ticket buchen musst.
Und die St. Paul’s Cathedral kannst du dir auch während einer Messe von innen bestaunen. Es ist dann zwar nicht möglich, den genauen Ort anschauen, wo sich Charles und Diana das Ja-Wort gegeben haben und die Kathedrale auch nicht auf eigene Faust erkunden, aber du bekommst einen sehr guten Eindruck vom Innenleben und das für umsonst. Nur bitte sei ruhig und verhalte dich angemessen. Gleiches gilt für die Westminster Abbey.
In den Buckingham Palast kommst du nur zu zwei Zeiten im Jahr: Ende Juli und Ende September und es ist ziemlich teuer. Den täglichen Wachwechsel kannst du dir jedoch umsonst anschauen. Er findet im Sommer und hin und wieder im Winter morgens um elf Uhr statt.
Wer gerne Geld für Kultur ausgibt, dem kann ich nur die Westminster Abbey empfehlen oder auch eine Führung durch die Maschinenräume der Tower Bridge. Die Fahrt auf dem London Eye, eine der teuersten und doch beliebtesten Attraktionen Londons, würde ich mir jedoch sparen. Eine halbe Stunde Umdrehung mit stundenlangen Wartezeiten für £26.
Zu guter Letzt (von Harry Potter Fan zu Harry Potter Fan) besichtigt unbedingt ein paar der Drehorte oder Buch-Inspirationen (abgesehen von der überlaufenen Plattform 9 ¾ an der King’s Cross Station, wo du kaum mehr vor lauter Touristen aus der Bahn gelangst). Diese wären der Leadenhall Market und Borough Market, sowie die Millennium Bridge und Old Scotland Yard.
Mit den Attraktionen solltest du bei jedem Wetter für ein paar Tage genug in London zu tun haben. Ganz vorne steht natürlich erst einmal, die Stadt selbst zu entdecken und deine weitere Reise durch die UK zu planen. Außer etlichen Bus- und Bahnanbindungen stehen dir auch die Flughäfen Gatwick, Heathrow, Stansted, Luton (sehr weit weg, mich wundert, dass er überhaupt noch als Londoner-Flughafen gezählt wird) und London City (spezialisiert auf Geschäftsreisenden) für deine Weiterreise zur Verfügung.