Backpacking extrem: Wie bereitet man sich auf ein Bushcrafting- und Survival-Abenteuer vor?

Wandern in Hongkong

Einmal an der Seite von Fritz Meinecke und Joey Kelly in freier Wildbahn überleben! Träumst du auch davon? Dann solltest du dich bei der nächsten Staffel von 7 vs. Wild um eine Wildcard bewerben. Wenn du allerdings erstmal deine Outdoor-Fähigkeiten testen möchtest, kannst du auch zusammen mit Freunden oder sogar allein ein Bushcraft- und Survivalabenteuer starten.

Inspiration geben dir die bekannten YouTuber rund ums Survival-Thema mit Sicherheit. Sendungen wie 7 vs. Wild dienen zwar primär der Unterhaltung, die Protagonisten sind aber teilweise echte Outdoor- und Bushcrafting-Experten, die auf ihren Kanälen Einblick in die besten Vorkehrungen zum Überlebenstraining bieten.

Du hast keine Zeit mehr für Videos und willst so schnell wie möglich raus in den Wald? Wir liefern dir die wichtigsten Tipps und verraten dir, was unbedingt in deinen Backpacker-Rucksack muss.

Überleben in der Wildnis – ganz ohne Ausrüstung geht es nicht

Wenn du nicht gerade Fritz Meinecke bist und deine ganz besondere Challenge absolvierst, solltest du nicht ganz ohne Ausrüstung durchstarten. Ein Survival-Abenteuer besteht zwar genau daraus, dass du dich mit Dingen der Natur versorgst, aber ein paar Grundgegenstände brauchst du. Um nicht zu viel Geld auszugeben, auf Mein Deal vorbeischauen, denn hier gibt es oft Schnäppchen aus den unterschiedlichsten Kategorien.

Doch nun zurück zur Ausrüstung. Was brauchst du wirklich und was ist nur Schnickschnack, den ein echter Bushcrafter nie mitnehmen würde? Hier unsere Packliste für dich:

  • Tarp für geschützten Schlaf: Als Überlebenskünstler brauchst du ein Tarp. Es schützt dich vor Regen, Wind und nächtlicher Feuchtigkeit. Du kannst es als Dach zwischen Bäumen spannen, als Plane für den Boden nutzen oder dich einfach einwickeln, wenn es gar nicht anders geht. Ein bisschen mehr Komfort bietet dir natürlich ein klassisches Zelt. Ob du das brauchst, bleibt dir überlassen. Willst du die echte Survival-Erfahrung, nutze ein Tarp und baue dir aus Naturmaterialien einen Unterschlupf!
  • Schlafsack: Die „Harten“ schlafen natürlich ohne alles im Garten, als Einsteiger ist das aber nicht empfehlenswert. Ein gut isolierter Schlafsack sollte mit dabei sein, denn wenn du nachts frierst, bist du am nächsten Tag für nichts mehr zu gebrauchen. Nimm nicht irgendein „Billigmodell“ vom Wühltisch, sondern besorge dir einen Schlafsack, der auch bei Minusgraden zuverlässig warm hält.
  • Feuerstahl für dein Feuer: Der Feuerstahl ist dein bester Kumpel, damit du an einem warmen Feuer sitzen kannst. Beim Abziehen des Stahls erzeugst du einen Funken, der mit etwas Zunder zum Feuer wird. Streichhölzer sind bei Nässe schnell nicht mehr einsatzfähig, der Feuerstahl schon. Falls du jetzt überzeugt bist, dass du es mit Feuerbohren schaffst, schau dir lieber nochmal die neuesten Folgen von 7 vs. Wild an. Das schaffen selbst die Profis regelmäßig nicht. Probier es aus, aber lass den Feuerstahl nicht daheim.
  • Die richtige Kleidung für Outdoor: In der Wildnis brauchst du die richtige Kleidung, um einen Grundschutz gegen Kälte, Regen und Sonne zu haben. Funktionale Outdoor-Kleidung hält dich trocken und warm, ohne dass du dabei schwitzt. Vertraue auf atmungsaktives Material und geh nicht ohne wetterfeste Jacke, robuste Hose, profilstarke Schuhe und dicke Socken aus dem Haus. Blasen am Fuß sind verdammt unangenehm.
  • Trinkflasche und Wasserfilter: Wasser ist überlebenswichtig, denn ohne verdurstest du. Je nach Gebiet ist nicht klar, ob du trinkbares Süßwasser findest. Nimm eine Trinkflasche mit und packe gleichzeitig einen Wasserfilter ein. Damit kannst du aus Seen und Flüssen trinken und musst dir um Bakterien und Keime keine Sorgen machen. Der Filter entfernt Partikel und Schädlinge und hält dein Wasser frisch.
  • Bushcraft-Messer und/oder Säge: Das richtige Messer ist dein Multitool beim Survival-Abenteuer. Ob Äste schneiden, Holz spalten oder Essen vorbereiten – ohne Messer am Mann geht es nicht. Wenn du auf Nummer sicher gehen und dir auch einen Unterschlupf bauen möchtest, nimm eine kleine Handsäge mit. So kannst du dir dickere Äste vom Baum sägen, ohne dass du zu viel Kraft aufwenden musst.

Tipp: Auch wenn Fritz Meineckes Video schon etwas älter ist, solltest du es dir anschauen. Es enthält wertvolle Tipps für deine erste Übernachtung in der freien Natur.

Der passende Ort – die erste Nacht im Freien

Wildcampen ist in Deutschland an den meisten Orten verboten, es gibt aber spezielle Outdoor-Plätze, wo du die Nacht unter freiem Himmel verbringen kannst. Sogenannte Naturlagerplätze bieten dir eine legale Möglichkeit, draußen zu übernachten und dort dein Bushcraft-Abenteuer zu genießen.

Interessant: Während das Zelten unter freiem Himmel oder im Wald in Deutschland weitgehend verboten ist, sieht es mit dem Biwakieren anders aus. Du darfst dich also theoretisch mit einer Isomatte und einem Tarp in den Wald legen, sofern du kein Zelt aufbaust. Ein offizielles Verbot gibt es nicht, allerdings haben einige Bundesländer spezielle Regeln.

Bist du in Hessen oder Schleswig-Holstein unterwegs, darfst du die Wege der Wälder in der Nacht nicht verlassen. Übernachten wäre hier nur auf dem Waldweg möglich. Außerhalb des Waldes auf freien Flächen darfst du aber schlafen. Die einzige Ausnahme ist Berlin. Im Waldgesetz findest du hier einen Hinweis, dass nicht nur Zelten verboten ist, sondern auch andere Arten von Lagerstätten tabu sind! Hier darfst du kein Tarp nutzen, denn das kommt einem Zelt ähnlich.

Unser Tipp: Probiere es doch erstmal mit einer Nacht im Garten oder auf einem Naturplatz! Das ist zum Einstieg eine tolle Option, um deine Ausrüstung auszuprobieren und festzustellen, ob dir Outdoor-Survival überhaupt liegt.

Oh, oh – was knackt denn da?

Auf der Mattscheibe sieht es so einfach aus, wenn mutige Männer und Frauen sich nachts irgendwo im fernen Wald zur Ruhe betten. Du hast dich bestimmt auch schon mal gefragt, warum Survival Maddin und Co. plötzlich angestrengt in die Dunkelheit lauschen und kein Auge zu bekommen.

Viele Survival-Anfänger unterschätzen die Geräusche im Freien. Am Tag, wenn du wach und beschäftigt bist, bekommst du davon nicht viel mit.

Liegst du dann aber in deinem Schlafsack, hörst du plötzlich knacksende Geräusche und auf einmal bist du dir nicht mehr sicher, ob da nicht gerade was gehuscht ist. Während gefährliche Raubtiere in Deutschland selten sind, kannst du durchaus Bekanntschaft mit einem Wolf, einer Wildsau oder einem ähnlichen heimischen Störenfried machen. Und ja – auch ein Wildschwein-Erlebnis kann verdammt gefährlich werden, denn die Keiler sind über Fremde im Wald nicht gerade begeistert. Nutze die nachfolgenden Tipps, wenn du zum ersten Mal draußen übernachtest:

  • Nimm ein Gelände oder einen Platz, den du bei Tageslicht gut kennst.
  • Bist du im Wald, hab immer eine Taschenlampe bei dir.
  • Suche dir einen Platz, wo die Sonne morgens durch die Bäume scheint.
  • Vermeide Orte direkt am Wasser, denn sonst hast du Mückenprobleme.
  • Schau dich in der Nähe deines Platzes nach Tierspuren um.
  • Prüfe den Wetterbericht, bevor du dich auf dein Abenteuer begibst.
  • Richte deinen Schlafplatz schon im Hellen her, damit du weißt, wo du liegst.

Wenn du nachts Angst bekommst, ist eine Taschenlampe Gold wert. Du bist nicht die einzige Person, die sich beim ersten Abenteuer überschätzt und plötzlich mit klopfendem Herzen im Schlafsack liegt. Daher fang klein an und arbeite dich langsam vor.

Wandern

Nahrung beim Survival-Abenteuer – wirklich nur aus der Natur?

In der neuesten Staffel von 7 vs. Wild freuen sich die Survival-Teilnehmer über Wild in der Umgebung und versuchen mit umstrittenen Schlingenfallen Jagd darauf zu machen. Solche Abenteuer vergisst du am besten ganz schnell, denn in Deutschland darfst du nur mit Jagdschein jagen und zum Fischen brauchst du einen Angelschein. Deine Möglichkeiten, an tierische Nahrung zu kommen, sind also begrenzt.

Hast du die Berechtigung für ein bestimmtes Gewässer und einen Angelschein, darfst du dich natürlich mit fangfrischem Fisch versorgen. Hierfür brauchst du die Fischereiprüfung, die du zuvor abgeschlossen haben musst. Selbst die mit der Hand gefangene Forelle ist verboten, beachte das unbedingt.

Erlaubt ist der Zugriff auf Pflanzen, Pilze und Wildkräuter, hier darfst du dich bei Mutter Natur bedienen. Allerdings gibt es wieder einmal Grenzen. Die Mengen dürfen den Eigengebrauch nicht überschreiten. Ein oder zwei Kilo Beeren, Pflanzen oder Nüsse sind okay. Mehrere Körbe Pilze darfst du jedoch nicht aus dem Wald tragen.

Für dein erstes Backpacking-Abenteuer solltest du dich mit grundlegenden Nahrungsmitteln ausstatten. Damit bist du zwar nicht gewappnet für 7 vs. Wild, aber gut gerüstet für dein eigenes Survival-Abenteuer. Auch mit Essen im Gepäck wird es nicht langweilig, dafür gibt es in der Natur zu viele Abenteuer. Du kannst deine Food-Ration auch einfach als Notfallset im Rucksack lassen. Gut geeignet fürs erste Abenteuer sind:

  • Einmannpackungen (EPAs) der Bundeswehr: Die Rationen sind so konzipiert, dass sie eine Person für einen Tag lang versorgen. Die Mahlzeiten sind ohne Kühlschrank haltbar und versorgen dich zwar nicht mit Geschmack, aber mit Kalorien. Wenn du nicht auf die Suche nach Beeren gehen willst, eine tolle Option.
  • Outdoor-Mahlzeiten: Es gibt spezielle Marken, die Mahlzeiten für Bushcrafter anbieten. Sie kommen in kleinen Beuteln und werden mit heißem Wasser zum Menü. Pasta, Curry, Frühstücksbrei – alles, was du brauchst, ist eine Kochstelle.
  • Gaskocher: Mit einem Topf kannst du über offenem Feuer kochen. Für den Einstieg ist aber auch ein Gaskocher völlig okay. So kannst du dir unterwegs mal eine Suppe heiß machen, ohne dass du Feuerholz sammeln musst. Nimm ihn als Backup mit und schau, wie lange du ohne klarkommst.
  • Trockenfrüchte und Energieriegel: Klein, leicht und voller Kalorien. Solche Snacks passen in den Rucksack und liefern dir im Ernstfall schnelle Energie. Das ist hilfreich, wenn die Hauptmahlzeit mal wieder länger dauert.

Mit deiner Notration an Lebensmitteln und dem Setup aus Tarp, Schlafsack, Feuerstein und Co. bist du gut gerüstet für dein erstes Bushcraft-Abenteuer in freier Natur. Und lass dir gesagt sein: Auch wenn es am Anfang nicht klappt und du noch in der ersten Nacht abbrichst, ist das völlig okay. Es ist was anderes, Survival-Profis bei YouTube anzuschauen und dann selbst die Nacht im Wald zu verbringen.

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