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Backacking im Oman

Das Sultanat Oman ist noch ein Geheimtipp. Es ist jedoch erst in den letzten Jahren für Touristen wirklich attraktiv geworden, was Backpacking im Oman zu einem authentischen Abenteuer macht. Die Gastarbeiter, die zur Zeit des Erdöl-Booms in den 70er Jahren in das Land kamen und sich dort niederließen, beschäftigen sich mittlerweile mit dem Ausbau der Tourismusbranche. Der Staat liegt im Osten der Arabischen Halbinsel.  Oman ist etwa so groß wie Deutschland. Zum Staatgebiert gehören aber auch noch zwei Enklaven, die in den Vereinigten Arabischen Emiraten liegen, und zwei Halbinseln: Musandam und Madha. Im Westen grenzt der Oman an die Vereinigten Arabischen Emirate und an Saudi-Arabien, im Südwesten an Jemen. Das Land ist dank seiner diversen Landschaften, Gebirge, Küsten, Sandwüsten und seiner kargen Besiedlung betörend schön. Es ist jedoch kein Land, um zwei Wochen nur am Strand zu chillen.

Ihr würdet sonst auf eurem Backpacking Trip durch den Oman viel zu viel verpassen: abenteuerliche Wanderungen im Jebel Akhdar Gebirge. Der Sonnenberg Jebel Shams im Hajar-Gebirge ist mit seinen 3017 Metern der höchste Berg des Landes. Auch die Unterwasserwelt und Korallenriffe lassen nichts zu wünschen übrig und ist besonders für Schnorchel- und Tauchbegeisterte sehr interessant.

Die Küste Omans ist über 2.000 Kilometer lang, erstreckt sich vor der Musandam-Halbinsel im Norden entlang der Küste des Golfes nach Osten und verläuft dann am Arabischen Meer nach Südwesten. Die Küste grenzt direkt an die Stein- und Geröllwüste, was im Kontrast mit dem azurblauen Wasser wunderschöne Panorama-Aufnahmen kreiert. Strand am Meer soweit das Auge reicht, mit daran angrenzenden Berglandschaften von über dreitausend Meter Höhe.

Das Landesinnere besteht größtenteils aus Wüste. Ein großer Teil davon gehört zum berühmten „empty Quarter“ (Rub-al-Chali), der größten Sandwüste der Erde, die sich bis in die Nachbarstaaten ausdehnt. Am südlichen Ende des Landes herrscht tropisches Klima, teils mit reicher Vegetation.

Canypn Ad-Dachiliyya

Auch die erbsengrünen Wasser der Wadis des Oman laden zum Schwimmen ein. Wadis sind natürliche Felsbecken in ehemaligen Flussläufen, sie liegen eingebettet in teils gewaltigen Bergschluchten. Wadi Shab und Wadi Tiwi, um nur zwei zu nennen, sind das ganze Jahr wasserführend. Für ein echtes Backpacking-Abenteuer besteht die Möglichkeit, die Sandwüsten des Landes per Jeep zu durchqueren. In den Wüstencamps der Wahiba-Wüste könnt ihr Beduinen-Feeling schnuppern, da diese noch vor wenigen Jahrzehnten mit ihren Tierherden durch die Wüstenlandschaften gezogen sind. Heute leben jedoch nur noch etwa zwei von 100 Bewohnern*innen Omans als Beduinen.

Noch etwas macht Backpacking im Oman besonders reizvoll, und zwar alles, was es dort nicht gibt: Es gibt keine Werbeflächen, keine Ballermann-Feste und so gut wie kein Nachtleben. Dafür findet ihr während eurer Backpacker-Trips Unmengen an Natur, Ruhe und Gastfreundschaft! Ihr könnt am Strand, in der Wüste oder in den Gebirgen zelten und die Millionen Sterne einer sternklaren Nacht erblicken. Das ist eine ganz andere Art der Faszination und Ektase als eine durchzechte Partynacht.

Sonnenuntergang Oman

Kultur im Oman

Das Land wird seit 1970 vom absolutistischen Herrscher Sultan Qabus ibn Said regiert, der jedoch als sehr gutmütig gilt. Dennoch gibt es immer mal wieder Proteste gegen das absolutistische Regime. Oman hat sich in den letzten 40 Jahren von einem armen, politisch isolierten und fast in einer mittelalterlichen Rückständigkeit lebenden Staat zu einem zu einem wohlhabenden und ertragreichen Land entwickelt. Große Teile der Bevölkerung lebte von der eigenen Landwirtschaft.

Erst mit der Amtsübernahme des heutigen Sultans öffnete sich das Land und erlebte dank seiner großen Erdölvorkommen einen raschen wirtschaftlichen und politischen Aufstieg. Sultan Qabus reformierte das Staats- und Bildungswesen. Frauen sind im Oman rechtlich den Männern gleichgestellt. Sie dürfen arbeiten, Auto fahren und öffentliche Ämter bekleiden. Da diese rechtliche Gleichstellung jedoch den Traditionen des Landes entgegensteht, sieht man nur wenige Frauen in öffentlichen Ämtern.  Das Land hat auch ein Parlament, welches dem Sultan jedoch nur beratend zur Seite steht und selbst keine Beschlüsse verabschieden kann.

Auch heute erwirtschaftet das Land das meiste Einkommen durch den Verkauf von Erdöl und -gas und zieht jedes Jahr Unmengen an Gastarbeiter an, was jedoch von den Omaner*innen kritisiert wird. Diese finden selbst trotz ihrer guten Bildung kaum Arbeit. Die Arbeitslosenrate in Oman wird auf 15-20 Prozent geschätzt.

Souvenirs Oman

Im Oman treffen jahrhundertealte arabische Sitten und Bräuche auf Offenheit und Toleranz. Diese Symbiose aus Tradition und Moderne ist im arabischen Raum einzigartig. So findet ihr beim Backpacking im Oman auch Moscheen und Kirchen aller möglichen Glaubensrichtungen in den Städten. Es wird auch eine Vielzahl von bunten Festen wie das Muscat Festival (für Volksbräuche), das Khareef Festival (für die Monsunzeit), der Sultan Camel Race Cup (die älteste arabische Sportart, das Kamelrennen) oder das Eid-Fest zum Ende des Fastenmonats Ramadan gefeiert, um die osmanische Kultur und Traditionen zu bewahren.

Da jedoch der Großteil der omanischen Bevölkerung der Staatsreligion, dem ibaditischen Islams angehört, was eine äußerst seltene Form des Islams ist, solltest du dich auch als Backpacker im Oman auf die wichtigsten Traditionen des Landes einlassen und diese respektieren. Dazu gehört der Ramadan, während dieser Zeit viele Restaurants geschlossen sind und auch du auf Essen und Trinken in der Öffentlichkeit verzichten solltest, sowie auf das Tragen von angemessener Bekleidung achten solltest. Mehr Verhaltenstipps gibt es unter dem Unterpunkt Backpacker Trips, Tipps und Highlights in Oman.

Backpacker Budget in Oman

Oman ist  kein Low-Budget Backpacking Land. Die Essens- und Supermarktpreise entsprechen ungefähr den deutschen Preisen, die Übernachtungen in Hotels allerdings eher den Schweizer Preisstandards.  Dafür ist das Land noch nicht allzu touristisch. Wieviel Budget ihr zum Backpacking im Oman benötigt, hängt letzten Endes jedoch wieder von der individuellen Reiseart ab.

Wenn ihr campt – Oman ist ein super Camping-Land –, dann spart ihr natürlich ordentlich Geld und kommt mit einem Tagesbudget von etwa 40-70 Euro aus. Mit Hotels solltet ihr mit einem Tagesbudget von 90-130 Euro rechnen. Ein gutes Essen mit Getränk in Muskat kostet pro Person 15-20 Euro, etwas außerhalb oder in einem lokalen Restaurant bekommt ihr auch  etwas unter 10 Euro. Ein Mietwagen kostet pro Woche und Person zwischen 150 und 200 Euro. Dafür ist das Benzin spottgünstig. Auch die Eintrittspreise in Wardis, Forts und Paläste liegen oft bei umgerechnet einem Euro.

Mehr zu Buche schlagen Schnorchelausflüge, geführte Wüstenwanderungen, Dromedarreiten oder die Übernachtung in Beduinen-Camps, die jedoch ein Erlebnis wert ist!

Fischer Oman

Backpacker Routen im Oman

Anders als zum Beispiel Ägypten, könnt ihr Oman auch auf eigene Faust erkunden oder einige Ausflüge mit einem Mietwagen unternehmen. Oman gilt als sicheres Reiseland. In Acht nehmen solltet ihr euch lediglich vor den freilaufenden Kamelen, die wie die Schafe in Irland und Schottland gerne auch mal den Verkehr bestimmen. Hier sind zwei Touren, die sich an den Highlights Oman orientieren und die ihr bei eurem Backpacking im Oman je nach eurer verfügbaren Zeit anpassen und umgestalten könnt.

Am besten kommt ihr in Oman mit einem Mietwagen voran. Öffentliche Verkehrsmittel gibt es auch und Trampen ist auch weitestgehend sicher. Doch so kommt ihr auch auf eigene Faust in abgelegenere Regionen. Wenn ihr nur die Küste entlangfahren wollt, braucht ihr nicht unbedingt einen Mietwagen mit Allradantrieb. Für die Auffahrt auf den Jabal Akhdar, den Jabal Shams und die Fahrt durch das Wadi Bani Awf ist ein 4WD jedoch ein Muss.

Route 1: Der Klassiker (14 Tage mit Inlandsflug)

  • 2 Tage Muskat (Moschee von Sultan Qaboos, Fischmarkt in Barka)
  • 1 Tag Palmenoase Nakhl
  • 2 Tage Nizwa (Souk und Festung; Tagesausflug zum Schloss von Jabreen, Bahla, Al Hamra und Jebel Shams + Wanderung durch den „osmanischen Grand Canyon“)
  • 2 Tage Dorf Birkat Al Mauz erkunden (Dattelplantagen und Wasserkanäle, die sogenannten Falaj-Systeme), Saiq Plateau, Ausflug in die Wüste Wahiba Sands
  • 1 Tag Baden im Wadi Bani Khalid
  • 2 Tage Sur, erkunde das Wadi Tiwi, das schönsten Trockenflusstal des Landes
  • 1 Tag Bimah Sinkhole (dann könnt irh mit einem Innlandsflug von Muskat nach Salalah, in die Hauptstadt der Provinz Dhofar)
  • 1 Tag Salalah, Qara-Gebirge und Grabmahl des Propheten Hiob sowie Blowholes von Mughsayl
  • 2 Tage Hafenstadt Taqa und kleinste Burg des Sultanats, Mirbat und Grabstätte des Heiligen Bin Alis und Baden

Route 2: Backpacker Intensivtrip (30 Tage und mehr mit Inlandsflug nach Musandam)

  • 3 Tage Muskat (Moschee von Sultan Qaboos, Fischmarkt in Barka)
  • 1 Tag Palmenoase Nakhl
  • 3 Tage Nizwa (Souk und Festung; Tagesausflug zum Schloss von Jabreen, Bahla, Al Hamra und Jebel Shams + Wanderung durch den „osmanischen Grand Canyon“)
  • 2 Tage Dorf Birkat Al Mauz erkunden (Dattelplantagen und Wasserkanäle, die sogenannten Falaj-Systeme), Saiq Plateau, Ausflug in die Wüste Wahiba Sands
  • 2 Tage Baden im Wadi Bani Khalid
  • 1 Tag Ras al Hadd (Dauwerft und Turtel Beach Resort bei Ras al Hadd)
  • 2 Tage Sur, erkunde das Wadi Tiwi, das schönsten Trockenflusstal des Landes
  • 1 Tag Bimah Sinkhole
  • 2 Tage Insel Masirah
  • 3-4 Tage 600km lange Fahrt entlang der Küste Richtung Jemen nach Salalah, haltet und badet, wo es euch gefällt
  • 1 Tag Salalah, Qara-Gebirge und Grabmahl des Propheten Hiob sowie Blowholes von Mughsayl
  • 2 Tage Hafenstadt Taqa und kleinste Burg des Sultanats, Mirbat und Grabstätte des Heiligen Bin Alis und Baden
  • 4-5 Tage in Musandam Fjorde bestaunen, tauchen und Delfine beobachten; (am besten mit dem Flieger ab Salalah zu erreichen, du kannst auch am Muskat fliegen).

Mit dem Mietwagen nach Musandam zu kommen ist schwer. Es ist bei fast jeder Autovermietung verboten, da die Fahrt durch die Vereinigten Arabischen Emirate hindurch führt und der Mietwagen dort nicht versichert ist.

Kleiner Tipp: Im Oman sollte man sich definitiv an die vorgegebene Geschwindigkeit halten. Neben den aus dem Nichts auftauchenden Bodenwellen stehen überall Blitzer.

Saeed Bin Taimur Masjid Moschee

Reisezeiten im Oman

Das Land Oman ist groß und steht deshalb unter mehreren Klimaeinflüssen. An der Küste ist es eher feucht-heiß und kann die 48 Grad-Marke erreichen. Auch in den Nächten sinkt die Temperatur nicht unter 30 Grad, während im Landesinneren trocken-heißes Klima vorherrscht. Dort kann klettern die Temperaturen schon mal über 50 Grad. Im Gebirge ist es kühler und hier können die Temperaturen in der Nacht sogar unter die Frostgrenze fallen.

Die beste Reisezeit fürs Backpacking im Oman ist im deutschen Winter von November bis März, im Sommer wird es unheimlich schwül und die Temperaturen sind unerträglich heiß. Doch im Winter liegen die Temperaturen niedriger, ähnlich wie bei uns in einem schönen heißen Sommer.

Backpacker Unterkünfte in Oman

Oman hat Hotels und Ressorts von märchenhaftem arabischem Luxus. Das Chedi-Muscat zählt zu den bekanntesten Hotels Omans und Luxushotellerie scheint in diesem Land keine Grenze nach oben zu kennen. Eine Nacht in einem der Superluxus-Etablissements des Landes beginnt erst bei einigen hundert Euro pro Nacht und kann bis weit über 3.000 Euro kosten. Hostels wie wir sie kennen gibt es im Oman keine. Günstige Hotelzimmer in Muskat, Nizwa oder Slalah gibt es ab 50 Euro pro Person und Nacht. Etwas bessere Hotels starten dann ab 70-100 Euro pro Person pro Nacht. Die Preisspanne nach oben ist offen.

Das Reisen in einem Campervan oder einem Auto mit Dachzelt ist weitaus günstiger. Wer dennoch ab und zu einmal eine funktionierende Klimaanlage zur Abkühlung und einen der exzellenten Zimmer-Services benötigt (eines muss man den Omaner*innen lassen, das Personal ist überall super freundlich!), kann man in einem AirBnB einkehren. Hier liegen die Preise bei circa 40 Euro pro Person pro Nacht.

Doch die beste und preiswerteste Backpacker-Unterkunft im Oman ist die Natur, denn Wildcampen ist erlaubt!

Camping in Oman

Im Oman ist das Wildcampen erlaubt, das heißt man darf (fast) überall sein Lager aufschlagen. Ausgenommen sind Städte, Privatgelände oder auch der unter Schutz stehende Strandabschnitt bei Ras al Jinz. Wenn ihr euch einmal unsicher seid, fragt einfach nach. Die Omaner*innen sind äußerst offen, hilfsbereit und gastfreundlich und sprechen alle sehr gut Englisch.

Es gibt jedoch im Oman keine Campingplätze, wie man sie in Europa gewohnt ist. Daher gibt es auch keine Sanitäranlagen an den Übernachtungsplätzen. Duschen bzw. Baden kann man jedoch mit den Wasserkanistern oder auch in den Wadis.

Backpacker Trips, Tipps und Highlights in Oman

Die Menschen im Oman sind Backpacker*innen und Fremden überhaupt gegenüber ungemein freundlich. Sie möchten euch ihre spannende Kultur sehr gerne näherbringen. Da ist es doch klar, dass ihr euch während eures Backpacking im Oman anpasst und ein paar grundlegende Verhaltensregeln beachtet. Die Kleiderordnung haben wir ja schon angesprochen: Bedeckt eure Schultern und Knie und tragt nichts allzu Freizügiges. In Moscheen müsst ihr euren Kopf und die Haare noch mit einem Schal bedecken. Niemand muss sich verschleiern. Das reicht vollkommen aus. Betretet jedoch keine Moschee, wenn ihr nicht Muslime seid, außer sie ist auch für Besucher*innen zugänglich.

Das ungefragte Fotografieren von Menschen ist nicht gerne gesehen. Fragt also lieber im Vorfeld. Kaum eine*r wird etwas gegen einen Schnappschuss haben. Zeige außerdem nicht mit Fußsohlen oder einem Finger auf Fremde. Das wird als äußerst unhöflich aufgefasst, ebenso wie das Laufen über eine Gebetsmatte von einer Person, die gerade betet.

Kacheln Moschee Oman

Backpacker Highlights im Oman

Ein Highlight ist natürlich die Hauptstadt Maskat, auch manchmal Muscat oder Masqat geschrieben. Bis ins 20. Jahrhundert hinein hat man hier wie früher im Mittelalter am Abend die Stadttore geschlossen. Erst nach der Machtübernahme des jetzigen Sultans begann man die Stadt zu modernisieren. Die Stadt erstreckt sich über 50 Kilometer entlang der Küste. Obwohl ein großer Teil der Bevölkerung Omans in der Hauptstadt wohnt, zeigt sich die Stadt eher ruhig und beschaulich. Gärten und Rasenanlagen, Moscheen und moderne weiße Villen prägen das Stadtbild.

Wahrzeichen der Stadt sind die Festungen Marani und Jalali, die die Hafeneinfahrt in früheren Zeit bewachten. Diese sind natürlich einen Blick wert! Leider wurden Teile der Altstadt mit ihren prächtigen alten indischen Palästen abgerissen und durch neue Gebäude, meist Villen, ersetzt. Doch noch schöner als Maskat ist die Nachbarstadt Mutrah. Sie liegt nur drei Kilometer weiter westlich und versprüht noch das echte orientalische Flair. Ihr könnt euch dort zwischen den Ständen von Duftölen und Parfüms, edlen Stoffen, Gewürzen und Weihrauch des Suqs verlieren oder einen Spaziergang über die Promenade am Meer unternehmen. Sie wird von wunderhübschen, weißen Häusern mit Spitzbogenfenstern und kunstvoll verzierten Balkonen gesäumt. Hinter den Fassaden befindet sich der „verbotene“ Stadtteil Hellat Sur al-Lawatiyah, in dem angeblich eine schiitische Sekte lebt und Touristen nicht gerne gesehen sind.

Backpacking im Oman

Unbedingt gesehen haben sollte man auch den Fisch- und Gemüsemarkt in Barka. Den könnt ihr in einem Halbtages- oder Tagesausflug von Maskat aus gut erreichen. Ein kurzer Abstecher lohnt sich auch zur Festung von Barka, welche sich gleich hinter dem Markt befindet. Von dort hat man einen tollen Ausblick über die Stadt!

Ein weiteres absolutes Must See ist der Suq von Muttra (auch: Mutrah, Großraum Maskat). Der wohl berühmteste Tagesmarkt in Oman. Hier ist es laut, bunt und es wird gefeilscht – eine authentische Seite des Omans eben! Die Fußwege durch den Suq sind so klein und verästelt, dass man sich leicht verlaufen kann. Wer solche Wirrwarr Märkte schon aus Ägypten oder Dubai kennt, weiß ungefähr, was ihn oder sie erwartet. Nur mit dem Unterschied, dass die Leute ein Nein Danke akzeptieren. Beliebte Reisesouvenirs sind Weihrauch, Datteln und Gewürze, aber auch Gold- und Silberschmuck und die berühmten Krummdolche (Khajar) des Oman.

Eine weitere gute Anlaufstelle ist auch der Suq von Nizwa. Die dortigen Händler sind meist Einheimische. Fast alle omanischen Männer tragen das traditionelle Gewand, den Dischdascha, und Turban oder Kumma auf dem Kopf. Das gibt dem Marktgeschehen beinahe eine biblische Anmutung. Auch bei einem Besuch der vielen Burgen und Festungen des Landes kann man sich auf Zeitreise begeben und mit einem Besuch des Forts von Nizwa oder der Burg Jabreen in das mittelalterliche Oman eintauchen.

Wenn ihr den Adrenalinkick beim Backpacking im Oman sucht, solltet ihr unbedingt einen Roadtrip durchs Hajar-Gebirge machen. Da geht es über eine holprige Schotterpiste von Khasab bis zum Grenzgebiet der Vereinigten Arabischen Emirate. Vorbei an schroffen Felswänden, unzähligen herabgestürzten Gesteinsbrocken und canyonartigen Schluchten, führt die Schotterpiste steil bergauf und gibt immer wieder Panoramaausblicke auf die Gebirgswelt frei.

Den höchsten Punkt der Strecke erreichst du auf 1.600 Metern, kurz vor dem Militärposten der Grenze zu den Vereinigten Arabischen Emiraten. Da das Passieren für Tourist*innen nur mit einer Ausnahmegenehmigung möglich ist, endet die spektakuläre Fahrt hier jedoch. Wer es lieber feucht fröhlich mag, sollte sich nach einem Schwimmtrekking im Wadi Shab erkundigen! Je nach Wasserstand musst du in diese Höhle tauchen oder kannst durch einen schmalen Felsspalt schwimmen und wirst am Ende mit einem spektakulären Wasserfall belohnt.

Backpacker Geheimtipps im Oman

Während der Norden Oman rund um die Hauptstadt für Kurzurlauber*innen sehr beliebt ist, solltet ihr auf eurer Backpackerreise durch den Oman vor allem die Reise nach Süden Richtung Salalah mit Ausflügen nach Taqah und Mirbat ansteuern. Während es bei Shuwaymiyah noch trocken und kahl ist, findet man im Sommer in Salalah ein ganz anderes Wetter, den sogenannten Khareef vor. Durch die umliegenden Berge ist im Sommer in der Monsunzeit Salalah ein grünes, kühles, feuchtes Paradies. Natürlich solltet ihr euch die sogenannten Blowholes am Mughsail Beach anschauen, doch wir empfehlen zu der Jahreszeit ein Picknick im Nieselregen auf den sattgrünen Wiesen der Stadt.

Halbinsel Musandam

Die Insel Masirah, die an der Ostküste Omans liegt, ist ein weiterer absoluter Geheimtipp. Zwei Fährbetriebe stellen hier regelmäßig die Verbindung zwischen dem Festland und Insel her. Die Insel ist noch sehr naturbelassen, richtige Zivilisation gibt es  nur in Ras Hilf. Ansonsten steckt die Insel voll einsamer Idylle. Sie ist ein Kitesurfer-Paradies und hat das größte Nistgebiet der Unechten Karettschildkröte des Oman. Es gibt nur wenige Übernachtungsmöglichkeiten und einkaufen kann man nur in Ras Hilf, sonst ist man auf der ganzen Insel völlig ungestört

Ebenso wenige Tourist*innen haben Musandam bei ihrer Backpacking Reise durch den Oman auf dem Plan. Dabei hat die (zugegebenermaßen etwas isolierte) Halbinsel so einiges zu bieten. Da wäre zum Beispiel die zerklüftete Küste mit ihren fjordähnlichen Buchten, Felszungen und Lagunen, die wegen ihrer spektakulären Landschaft auch als Norwegen Arabiens bezeichnet wird. Diese erkundet ihr am besten während einer der gemütlichen Bootstouren mit einer traditionellen Dhau. Diese starten im Küstenörtchen Khasab, führen an steil hinaufragenden Felswänden vorbei und durch den fjordähnlichen Meeresarm Khor Shimm hindurch. Seine Einfahrt ist gerade mal 100 Meter breit! Am reizvollsten ist aber die Umrundung der Nordspitze von Musandam bis hoch zur Straße von Hormuz.

Essen & Trinken im Oman

Die Frage nach „richtigen“ omanischen Gerichten ist gar nicht so einfach zu beantworten. Die osmanische Küche hat viele Einflüsse aus Indien und auch Pakistan verinnerlicht. Weit verbreitet sind im Land orientalische Spezialitäten wie Mezze: zum Beispiel Hummus, Falafel, Baba Ganoush, Mutabel, Muhamara und Tabouleh, welche normalerweise mit dem feinen, dünnen Fladenbrot zusammen gegessen werden. In Oman kommen auch Veganer* und Vegetarier*innen auf ihre Kosten. Mezze ist beispielsweise rein pflanzlich.

Essen im Oman

Ebenfalls typisch und traditionell im Oman sind große Platten voller gewürztem Reis (Biryani Reis), welcher mit gegrilltem Fleisch oder Fisch belegt und mit einer würzigen Sauce ergänzt wird. Ein weiteres typisches Essen im Oman (welches traditionellerweise zum Ende des Ramadans und in der Zeit danach gegessen wird), ist Shuwa: Bis zu zwei Tage lang im Erdofen gekochtes Lamm. Das Fleisch wird mit speziellen Gewürzen mariniert, in Bananenblätter eingeschlagen und in einem Sack aus Palmblättern in der befeuerten Grube im Boden zugedeckt und langsam gegart.

Apropos Ramadan: Das ist der Fastenmonat der Muslime. Während dieser Zeit ist es gläubigen Muslimen von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang nicht gestattet, zu essen, zu trinken oder zu rauchen Für euch als Backpacker*innen bedeutet dies, dass während des Ramadans kaum Restaurants oder Takeaways offen sind und dass ihr ebenfalls nicht in der Öffentlichkeit essen, trinken, rauchen oder Kaugummi kauen solltet. In großen, internationalen Hotels ist es dennoch möglich, etwas zum Essen zu erhalten, allerdings werden teilweise während des Ramadans keinerlei alkoholische Getränke ausgeschenkt und einige Hotels schließen tagsüber ihre Bars und Restaurants ganz.

Einen sehr hohen Stellenwert im Osmanischen Essen haben Süßigkeiten und Datteln. Ob zum Frühstück, als Dessert oder Kleinigkeit zwischendurch sind kleine, süße (auch sonst im Orient verbreitete) Gebäckstückchen zum Beispiel aus Filoteig, Pistazienkernen, Nüssen und Honig beliebt. Ein absolut typisches Omanisches Dessert ist Halwa, eine süße, braune Masse, welche in verschiedenen Geschmacksrichtungen angeboten wird.

Trinken im Oman

Ein besonderer Genuss im Oman sind die vielfältigen, frischen Fruchtsäfte – Orangensaft, Granatapfel, Ananassaft, Melonen oder ein exotischer Fruchtcocktail. Anstatt alkoholischer Getränke trinken Omanis auch abends gerne einmal einen Tee. Eine Spezialität im Oman ist der erfrischende „Lemon-Mint“ Saft.

Backpacker Visa & Impfungen im Oman

Um in den Oman einzureisen, benötigt ihr ein Visum. Das muss seit 2018 im Vorfeld der Reise  online beantragt werden. Bei Pauschalreisen ist das Visum meist bereits inkludiert. Es gibt Touristenvisen für den Besuch von 10 bis 30 Tagen. Die Kosten liegen bei maximal 50 Euro. Ansonsten benötigt ihr für euren Backpacker Trip die gültigen Papiere.

Reisedokumente für deutsche Staatsangehörige:

  • Reisepass: Ja
  • Vorläufiger Reisepass: Ja, aber siehe Anmerkungen
  • Personalausweis: Nein
  • Vorläufiger Personalausweis: Nein
  • Kinderreisepass: Ja

Eure Dokumente müssen sechs Monate über die Reise hinaus gültig sein. Auch sollten freie Seite noch im Pass verfügbar sein.

Medizinische Hinweise

Prinzipiell sind im Oman die Standardimpfungen nach Empfehlungen des Robert-Koch-institutes ausreichend. In manchen Gegenden gibt es jedoch ein sehr geringes Malaria-Risiko. Alle Informationen findest du auf der Seite des Auswärtigen Amtes.

Hinweise

Im Grenzgebiet des Dreiländerecks von Jemen, Saudi-Arabien und Oman können Übergriffe aus der Konfliktregion Jemens als auch Reiseeinschränkungen auftreten. Hier müsst ihr mit verstärkten Straßenkontrollen durch die Polizei bzw. das Militär rechnen. Meidet die unmittelbare Grenzregion zu Jemen und beachten die Reisewarnung für Jemen.

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