10 Bücher, die dich zum Reisen bewegen
Manche Bücher vereinen Abenteuer und Kultur in ihrem Inhalt, andere geben einen Einblick in das soziale Gefüge eines Landes oder Region und wiederum andere zeigen auch das hässliche aber unverfälschte Gesicht eines Landes. Reiseliteratur kann abstoßen und anziehen. Nehmen wir zum Beispiel Reiseführer und Reisebücher, in denen fast nur die schönen Seiten eines Landes mit blumiger Sprache dargestellt werden.
Nichts ist trivialer, billiger und abstoßender als die Aneinanderreihung der Attribute faszinierend, himmlisch, atemberaubend, wunderschön, herrlich, wunderbar und dergleichen. Damit geht jeder Bezug zur Realität verloren. Ansprechende Reisebücher zeigen die unverblümte Wahrheit, wenn sie für den Leser oft beim ersten Lesen auch nicht unmittelbar zu erkennen ist.
Echte Literaurklassiker aus dem Genre Travel und Reisen wie “Jenseits von Afrika” mit der Meryl Streep in der Hauptrolle des gleichnamigen Films bringen Reiselustigen die jeweiligen Länder und Regionen anschaulich näher. Aber selbst in Jenseits von Afrika, einmal ganz abgesehen von den zwischenmenschlichen Grausamkeiten, geht es um die brutale Natur – selbst, wenn diese sich im Auge des Betrachters als vollkommen und harmonisch auf den ersten Blick darstellt. Schauen wir uns einmal an, welche Reisebücher zum Reisen animieren können.
Reisebücher, die es lohnen gelesen zu werden
Einer der absoluten Klassiker aus dem Genre, obwohl noch nicht ganz so alt, ist “Ein Spaziergang im Hindukusch” von Eric Newby. Irgendwie wird in dem Buch die Art des Reisens beschrieben, wie ich sie für am spannendsten halte. Allerdings auch für am gefährlichsten. Einfach mal so ganz ohne Plan und Ahnung sich durch die abgelegensten Regionen der Welt kämpfen. In diesem Fall war es einige der höchsten Berge in Afghanistan. Im Jahr 1957, als das Buch erschien, war dort der Reisende nur den geografischen Gefahren ausgesetzt. Heute sieht das anders aus. Nachahmen ist nicht empfehlenswert. Genauso wie das Durchdringen des Urwalds zwischen Kolumbien und Panama, in den die FARC-Guerillas das Sagen haben.
Ein Haus in Bali
“Ein Haus in Bali” von Colin McPhee ist eine Liebesansage an die indonesische Insel. Nun gut. Schöne Worte und scheinbar paradiesische Zustände. Leider ist Bali und vor allem die Ballermann Metropole Kuta alles andere als paradiesisch. Dennoch Colin McPhee zeigt euch Bali von seiner intimen und authentischen Seite mit seinen alten Traditionen, Tänzen und der Spiritualität.
Blue Highways. Eine Reise in Amerika
Ganz anders als sich dem USA-Roadfan die Route 66 zeigt, beschreibt William Least Heat Moon in seinem Werk “Blue Highways. Eine Reise in Amerika” das unbekannte Nordamerika mit seinen nahezu vergessenen Nestern und den Rednecks (Hinterwäldern). Ihr erlebt ohne im Auto zu sitzen, beim Lesen anmutige Landschaftsbilder in Oregon, Virginia, Pennsylvania, Tennessee und Arizona.
In Patagonien: Reise in ein fernes Land
Zwar stammt das Reisebuch mit dem Titel “In Patagonien: Reise in ein fernes Land” von Bruce Chatwin aus dem Jahr 1990. Es hätte aber auch gut 30, 40 oder 70 Jahre zuvor geschrieben sein können. Getan hat sich in einer der größten Wüstenregionen der Welt seitdem nicht viel. Und gerade das ist es auch was uns als Leser so mitreist und begeistert. Unendliche Weiten streichen tagelang beim Schauen aus dem Busfenster am Besucher vorbei. Hier mal Guanaco und da mal ein Fuchs. Erst wenn die Berge am Horizont auftauchen, kommt optisch Abwechslung in Spiel. Und zwar ganz gewaltige.
Welche Reisebücher solltet ihr noch lesen?
Asia-Fans sollten auf jeden Fall beim nächsten Fernost-Trip das Buch: „Entlang der Seidenstraße: Mythos und Geschichte“ von Frances Wood mitführen. Marco Polo und Dschingis Khan lassen grüßen.
The Motorcycle Diaries: Latinoamericana. Tagebuch einer Motorradreise.
Was der weltbekannte Revolutionär Che Guevarra auf seiner legendären Motorradreise 1951/52 erlebt hat, schildert er in dem Reiseliteratur-Klassiker „The Motorcycle Diaries„.
In die Wildnis: Allein nach Alaska
Etwas traurig endet die Story des Abenteurers Chris McCandless, der nur ein paar Meter von einer rettenden Siedlung entfernt, in einer scheinbar gottverlassenen Wildnis starb. Abenteuer pur bis zum letzten Atemzug in einer grandiosen Landschaft verspricht das Buch „In die Wildnis“ allemal.
Abenteuer Eisenbahn – auf Schienen um die halbe Welt
Treffend beschreibt ein Literaturkritiker den Inhalt des Reisebuches von Paul Theroux mit den Worten “eine endlose Zugreise um der Zugreise willen”. Was ihr dabei erleben könnt, wenn ihr Asien mit dem Zug bereist, schildet Theroux sprachgewandt. Zugliebhaber werden dieses Buch lieben. Bei Amazon erhältlich: „Abenteuer Eisenbahn – auf Schienen um die halbe Welt“
Der Alchemist
Ob der spanische Hirte Santiago den Schatz am Fusse der Pyramiden, den er immer in seinem Traum sieht, wirklich findet, erzählt euch die brasilianische Literaturlegene Paulo Coelho. Beim Lesen werdet ihr gemeinsam mit Santiago zu einem neuen Menschen. „Der Alchemist“ ist eine echte Empfehlung!
Vagabonding: An Uncommon Guide to the Art of Long-Term World Travel – von Rolf Potts
Eine litararischen Reiseleckerbissen in englischer Sprache, ist das Backpacker und Travel Hand- und Guidebook “Vagabonding: An Uncommon Guide to the Art of Long-Term World Travel”. Falls euch Inspirationen fehlen, hier findet ihr sie.
Shiva Moon: Eine Reise durch Indien
Und zum Schluss noch ein Bonusbuch für alle Indien-Fans. Taucht zumindest beim Lesen in die Welt der indischen Kultur mit dem Buch “Shiva Moon: Eine Reise durch Indien” von Helge Timmerberg ein. Die Spiegel-Buchkritiker bringen den Inhalt so auf einen Nenner: «Man liest, lacht, träumt.»